Singltrek pod Smrkem
Weihnachten 2012. Ich sitze mit der Familie zusammen, es werden traditionell die Geschenke ausgepackt und zum Schluss leitet meine Mutter ein Gespräch ein mit: „Dein Cousin hat mit mir gesprochen“.
Ich dachte schon sonstwas passiert jetzt, aber nicht das, was sie mir dann offenbarte: Ein paar Gespräche zwischen meinen lieben Familienmitgliedern im Vorfeld des Festes haben dafür gesorgt, dass ich am vergangenen Pfingstsonntag gemeinsam mit zwei meiner Cousins nach pod smrkem ins Singltrek centrum gefahren bin. „Als kleiner Ausgleich und Erholung vom Alltag“. Meine Vorfreude wurde demnach fast über ein halbes Jahr gedehnt, bis der Tag schließlich auf dem Kalenderblatt erschien. Die Wetterprognose und die Erfahrungen der letzten Tage diesbezüglich verhießen jedoch nicht nur Gutes. Am Morgen in Chemnitz sah es allerdings souverän nach Sommer aus. Der lokale Biker-Boarder Shop organisierte die Tour, mit Bus, riesigem Anhänger für die eigenen sowie für Testbikes. Zudem gab es ein kleines Frühstück vor der Abfahrt. Gegen 7 Uhr starten wir schließlich in der Chemnitzer Innenstadt und ich fiel relativ zügig in einen kurzen aber intensiven Dornröschenschlaf. Als ich aufwachte traute ich meinen Augen kaum: Wir befanden uns auf der Autobahn in mitten einer ekligen und undurchsichtigen Nebelsuppe. Da mir das total gegen den Strich zu gehen drohte, versuchte ich schnell wieder einzuschlafen und siehe da, gut eine Stunde später sah das Wetter wieder bombastisch aus. Gegen halb elf erreichten wir schließlich das singltrek centrum und die Räder wurden für den Tag präpariert. Eine glückliche Fügung des Schicksals bescherte mir ein Specialized Epic FSR comp carbon. Meine Erfahrungen mit dem Pferdchen könnt ihr in einem separaten Kurzbericht lesen.
Nachdem alles soweit vorbereitet war, bekamen wir noch unsere Karten mit den einzelnen Routen. Gut gekennzeichnet und schön zu sehen war, dass verschiedene Schwierigkeitsgrade der Trails angegeben waren, ebenso wie die Gesamtlänge der Trails sowie die der einzelnen Teilabschnitte. Auch Abkürzungen und Waldwege waren deutlich gekennzeichnet und erleichterten uns somit die Orientierung. Auch auf den Trails selbst waren jeweils entsprechende Wegmarkierungen zu finden. Sehr erfreulich war zudem die „Einbahnstrassenführung“, sodass einem auf dem Trail nicht plötzlich potentieller Gegenverkehr den Flow oder die Abfahrtsfreude nimmt.
Die erste Runde gingen wir etwas ruhiger an und wollten das Areal zu Beginn auf der einfachen Einstiegsstrecke kennenlernen. Bereits hier wurden wir mit dem Flow der Tschechischen Trails vertraut, der auch auf den übrigen Trails des Tages nicht abreißen sollte. Eine durchdachte Anlage der Wege und ein intelligenter Wechsel von Steigungen und Abfahrten sorgten für viel Fahrspaß und das Bewusstsein für jegliche Höhenmeter und Entfernungen verschwand. Kurz und knackig ging es hingegen auf dem Weg zu den mittleren und schwierigeren Trails im Süden des Centrums zu. Eine Asphaltwand mit 150hm wollte zunächst überwunden werden, bevor wir uns im Anschluss den ersten schwarzen (schweren) Trail des Tages runterstürzen konnten. Was díe Schwierigkeitsgrade im Allgemeinen betrifft, ist die vorgegebene Orientierung zwar sinnvoll, an einigen Stellen allerdings nicht ganz nachvollziehbar für uns gewesen. Auf ein paar der roten (mittelschweren) Trails hätte ich mich gefühlt leichter um einen Baum wickeln können als auf manch schwarzer Passage. Natürlich muss auch berücksichtigt werden, dass die Trails an sich sehr abwechslungsreich waren und sich technisch anspruchsvollere Passagen mit vergleichsweise einfachen Teilstücken abwechselten.
http://www.youtube.com/watch?v=PM_Lwmppqb4
Am Ende führten alle Wege wieder zum Centrum, wo sich ein Imbiss, Werkstatt sowie ein kleiner Shop befand. Ein idealer Ort für ein kleines Päuschen, garniert mit Beachvolleyballplatz und kleinem Badeteich auf dem anliegenden Campingplatz. Aufgrund der Wetterbedingungen vom Sonntag: EINFACH IDYLLISCH!
Kurz vor Schluss dann noch unser „Aufreger des Tages“: Auf der allerletzten Runde, im Prinzip in der letzten richtigen Kurve, fuhr sich Chris einen Schieferstein ein, der den Mantel und Schlauch seines Hinterrades komplett durchbohrte.
Das hieß für uns nochmal gut 500m zu Fuß, auf denen wir noch das tolle Wetter genießen und den hervorragenden Tag Revue passieren lassen konnten. Die Organisation der Biker Boarder Leute war hervorragend, sodass wir ein rundum sorglos Paket entspannt nutzen konnten: Einsteigen, mitfahren, Spaß haben, heimfahren, fertig. Was will das Bikerherz mehr? Für uns steht fest, dass wir pod smrkem nicht das letzte Mal besucht haben und wir nur noch klären müssen, wann und wie wir das nächste Mal wieder dort hinfahren. Die Tour über den Chemnitzer Shop können wir auf jeden Fall empfehlen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist für die veranschlagten 49 €, bzw. 44,10 € für Frühbucher, überragend.
Und hier könnt auch ihr euren Trip buchen: BIKER-BOARDER Tagestour Singltrek pod Smrkem 2013
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