LED Lampentest 2016
Jedes Jahr machen wir uns auf die Suche nach neuen Lampen für unseren Test, doch jedes Mal dauert es länger passende Testkandidaten zusammen zu bekommen. Aber auch für diesen LED Bikelampen Vergleichstest ist ein spannendes Feld aus Innovation und Evolution entstanden. So stellen sich diesmal Cateye Volt6000, Hope R4+, JuVelo SAPHiR ONE sowie Lupine Wilma R 7 und Piko R 4 SC unseren kritischen Augen. Zu spät ist leider die LED Lenser XEO 19R eingetroffen, weshalb wir diesen Test nachreichen und die Ergebnisse an entsprechender Stelle ergänzen werden.
CatEye Volt6000
CatEye hat sich bei der Entwicklung der Volt6000 hohe Ziele gesteckt: Sie soll die hellste Lampe auf dem Markt und dabei so leicht wie möglich sein, damit das 6000 Lumen Lichtmonster problemlos als Helmlampe genutzt werden kann. Rausgekommen ist ein Lampenkopf aus Kunststoff samt aktiv gekühlter „Chip on Board“ LED (COB) und einer Steuereinheit, welche am Akku Platz findet. Lampenköpfe aus Kunststoff sind ja grundsätzlich nichts Neues, in dieser Leistungsklasse wurden sie aber so noch nicht verbaut. CatEye zeigte sich hier kreativ und spendierte dem Lampenkopf glänzend schwarze und matt rote Kunststoffteile. Als kleines Gimmick wird der Lampenkopf dann von einem mit Lasergravuren versehenen Carbonring geschmückt. Sicherlich alles Geschmackssache, überzeugen kann die Materialanmutung bei einer sonst tadellosen Verarbeitungsqualität jedoch nicht.
Die von CatEye verwendete „COB“ LED sieht man eher in LED-Flutlichtstrahlern oder Deckenlampen als in Fahrradlampen. Bei diesem LED Typ werden viele kleine einzelne LED Chips direkt bzw. nackt auf einer einzelnen Platine untergebracht und von einer großen Harzschicht abgedeckt. Dadurch ist es möglich viele Chips platzsparend auf engen Raum unterzubringen. Die nackte Montage auf der Leiterplatte sorgt dazu noch für eine gute thermische Ableitung. Im Fall der Volt6000 befindet sich an der Rückseite der Platine auch gleich ein kleiner Kühlkörper wie man ihn früher von PCs kannte. Und wie damals wird auch dieser von einem quirligen Minilüfter gekühlt, welcher in diesem Falle mit satten 10.000 Umdrehungen pro Minute für die Frischluftzufuhr der „COB“ LED sorgt. Denn immerhin reden wir hier von ca. 80 W Lichtleistung! Wer also Lupines Betty für ein Strommonster hält, welche schon seit mehreren Generationen 45 W verbraucht, wird hier eines Besseren belehrt.
Die Bedienung der CatEye Volt6000 erfolgt entweder über den auf dem Lampenkopf befindlichen Taster, welcher sich nur eher mäßig gut bedienen lässt, oder über eine kabellose Fernbedienung. Diese lässt sich erfreulicherweise deutlich besser bedienen. Ein Glanzstück ist die Fernbedienung trotzdem nicht, denn sie wirkt, diplomatisch ausgedrückt, „günstig“. Nimmt man den aufgesetzten Gummideckel der Fernbedienung einmal ab, um z.B. die Knopfbatterie zu wechseln, fällt einem schon die ganze Platine in den Schoß. Das hätte man sicher besser lösen können.
In der Praxis gefällt aber die Einfachheit der Steuerung. Denn die Lampe bietet zwar 5 Leuchtstufen und eine extra – mir völlig fremde – Blinkstufe, doch man muss nicht immer das gesamte Band durchschalten um wieder Licht zu erlangen. Man sucht sich einfach eine der kleinen Leuchtstufen aus und gelangt durch einen Doppelklick der Taster an Lampe oder Fernbedienung immer wieder zur hellsten Stufe. Auf den nächsten Einfachklick am Taster wechselt die Lampe wieder in die vorher festgelegte niedrige Leuchtstufe. Das Leuchtbild der CatEye lässt sich am einfachsten mit mit einem Flutlicht beschreiben. Die Ausleuchtung bewegt sich weit über dem üblichen Rahmen. So bietet die einfach gehaltene Reflektor- / Linsenoptik der Volt6000 ca. 160 Grad horizontale Ausleuchtung. Vertikal ist die Ausleuchtung nicht so stark gestreut, aber immer noch weit über dem Mittel anderer Lampen. Hinzu kommt, dass die Lampe keinen erkennbaren Spot besitzt. Das gesamte Leuchtfeld ist annähernd gleich hell ausgeleuchtet. Ein absolutes Novum auf dem Lampensektor.
Einen der härtesten Kritikpunkte muss die Volt6000 aber für Ihren Lüfter einstecken, denn gelinde gesagt: Das Teil nervt! Egal welche Leuchtstufe gewählt ist, er führt einen kontinuierlichen Kampf ums überleben. Und das auf meinem Kopf. Ich hatte im Voraus gehofft, dass der Lüfter irgendeine Art von Reglung erfährt, denn es ist sicher nicht notwendig bei -5 °C Außentemperatur und nicht mal der hellsten Lichtstufe volle Möhre zu drehen. Eine simple Temperaturreglung wäre hier das Mindeste gewesen! So wird jeder Nightride nicht nur vom „Säuseln“ des Lüfters untermalt, sondern auch von dessen Vibrationen, welche über die Halterung auf den Helm und direkt in den Schädel übertragen werden.
Die Leistung von gemessenen 6950 Lumen fordern ihren Preis in Sachen Laufzeit. Der riesige 97,9 Wh Akku reicht für 1 h und 15 min auf der höchsten Stufe. Der zur Neige gehende Akku wird dann über einen Rot blinkenden Lampentaster angezeigt. Auf der nächst kleineren Stufe mit knapp 4400 Lumen sind dann aber schon über 2 h Betriebszeit möglich. Wer also nicht immer die maximale Leistung herausfordert, kommt problemlos zu einem Nachtausflug durch die Wälder. Achtgeben sollte man etwas mit der Temperatur, da das bei Raumtemperatur relativ flexible Kabel bei -5 °C Außentemperatur recht steif wurde.
Lieferumfang: Volt6000 Lampenkopf, Akku, Verlängerungskabel, Funkfernbedienung, Helmhalterung
Link zur Herstellerseite: http://www.cateye.com/de/products/detail/HL-EL6000RC/
Hope R4+
Hope fräst seit Jahren nicht nur wunderschöne Bremsen und Naben, die allesamt zur Kategorie „Bikeporn“ zählen, sondern ist mit eben diesem Enthusiasmus auch im Lampenmarkt unterwegs. Freunde offen gezeigter Fräskunst lieben diesen Stil. Das neuste Modell von Hope hört auf den Namen R4+. Die aktuelle Evolutionsstufe der Leuchte verfügt über vier LEDs vom Typ Cree XP-L und soll laut Hope 1500 Lumen generieren – gemessen haben wir 1510 . Gepaart mit einer Streuweite von 10 bis 21 Grad sorgt dies bei der R4+ für einen homogenen Lichtkegel. Herausragend im gesamten Testfeld ist das mitgelieferte Zubehör, denn als einzige Lampe überhaupt gibt’s beim Kauf einen Lenker-, Helmhalter und auch ein Kopfband. Alle Halterungen verfügen über ein Schnellbajonett. So lässt sich die Lampe in wenigen Sekunden ein- und ausklinken.
Die Bedienung der Hope R4+ ist denkbar einfach gestaltet. Denn sie verfügt nur über zwei Modi – Race und Trail – mit je 3 Stufen. Dabei ist der Race Modus wohl fürs Bike und der Trail Modus für den Runner gedacht. Mit nur drei Stufen ist es verkraftbar, dass man immer durch alle Leuchtstufen durchschalten muss. Zumal der Taster auf der Hope zwar klein ist aber über ein sehr gutes Feedback verfügt. Uns standen für den Test sowohl der 2-Zellen Lightweight Akku mit 19 Wh als auch der 4-Zellen Standard Akku mit 38 Wh zur Verfügung. In den Akkus integriert ist eine Akkustandsanzeige, der Lampenkopf selbst zeigt nur die jeweilige Leuchtstufe an. Eine Akkuwarnung wird über das blinkende Hauptlicht ausgegeben.
Auf dem Trail fühlt sich die Hope daheim. Sowohl Helligkeit als auch Leuchtbild sind ausgewogen. Die Bedienung geht gut und ohne Probleme von der Hand. Das Schnellbajonett ist eine willkommene und gut gelungene Lösung, welche im Fall des Lenkerhalters und dem Kopfband super funktioniert. Was mir allerdings etwas aufstößt ist der Helmhalter. Warum dieser so hoch aufbaut ist mir unerklärlich, denn das und die vergleichsweise kleine Grundplatte, welche zu allem Übel auch noch auf einem dicken und noch kleineren Moosgummikissen thront, macht die Lampe auf dem Helm nicht nur zu einem Fanghaken für allerhand Äste, sondern auch das eigentlich leichte Gewicht des Lampenkopfs zu Nichte – natürlich immer etwas in Abhängigkeit vom verwendeten Helm. Davon angespornt haben wir einfach unseren eigenen GoPro kompatiblen DIY Halter hergestellt, welcher je nach Montage mal eben ein bis zwei Zentimeter an Höhe einspart ohne dabei die Funktion zu stark einzuschränken. Gerade am Helm ist jeder Zentimeter Bauhöhe entscheidender als einen Bajonettverschluss.
Die Laufzeit des 4-Zellen-Akkus ist bei 100 % ist mit 2 h 15 min gut, aber leider nicht überragend. Mit dem 2-Zellen Akku liegt die Laufzeit bei lediglich 1 h 30 min. Punkten kann die Hope allerdings bei den Notlaufeigenschaften. Man könnte sogar sagen, dass es Hope hier vielleicht etwas übertrieben hat, denn mit einer Gesamtlaufzeit von 6 h 10 min (4-Zellen) und 4 h 05 min (2 Zellen) stellt sie das gesamte Feld in den Schatten und beweist den mit Abstand längsten Atem – offensichtlich auf Kosten der 100 % Laufzeit. Mit Ruhm bekleckert sich Hope auch bei den Ladezeiten des Akkus nicht. Das vergleichsweise schwache Netzteil braucht ganze 8 h und 25 min um den Akku nach der vollständigen Entladung wieder zurück ins Leben zu holen.
Lieferumfang: R4+ Lampenkopf, Akku, Verlängerungskabel, Helmhalterung, Lenkerhalterung, Kopfhalterung
Link zur Herstellerseite: http://www.hopetech.com/product/r4plus-led/
Lupine Piko R 4 SC
Die Lupine Piko ist der Dauerbrenner des Lampenmarkts, denn Lupines mittlerweile zweitkleinstes Modell bot schon immer das was viele suchten: kompakt, leicht, ausreichend Leistung und im High End Sektor noch erschwinglich. Das sind eine Menge Vorschusslorbeeren die bei der Piko in jeder Evolutionsstufe mitschwingen. Ging es bei den letzten Modellen um eine stetige Steigerung der Leistung und kleine Verfeinerung hier und da, wurde die Piko R auf ein ganz neues Level gehoben. Denn die von vielen Bikern schon lange gewünschte Fernbedienung ist nun endlich Realität geworden. Dabei wurde nicht einfach das alte Funkmodell der Betty R übernommen, sondern für das gesamte Sortiment eine Fernbedienung mit Bluetooth Verbindung konstruiert. Eine richtige Entscheidung die gleich zum Nächsten führt. Es ist schon etwas komisch die Lampe komplett per Smarthphone über die Lupine Light Control App zu konfigurieren – aber es macht die Sache sehr entspannt. Ein einzigartiges Feature auf dem Markt. Die App ermöglicht dann das Einstellen der einzelnen fixen Stufenprogrammen – von 2 bis 4 Stufen und Sonderfunktionen.
Die Zahlen und Fakten der Piko R lesen sich gut und die gemessenen 1400 Lumen machen die Piko R endgültig zu einem Allrounder. Die Piko wird es auch ohne Fernbedienung geben, die Leistung bleibt identisch. Neu entwickelt wurde auch die 26 Grad Linse. So nutzt Lupine die Leistungssteigerung effektiv dazu auch mehr Randausleuchtung zu ermöglichen. Durchaus ein Fakt der bei den alten Versionen noch zu kritisieren war.
In der Praxis überrascht die Piko R kaum noch – im positiven Sinne. Dank ihres Gewichts ist sie prädestiniert für die Montage auf dem Helm. Dort liegt sie Flach an und baut so wenig auf wie nötig. Selbst der Akku ist auch noch gut am Helm tragbar, da das Gesamtgewicht bei gerade einmal 274 g liegt. Natürlich geht das aber nur mit dem kleinen 2 Zellen Smartcore Akku. Die Akkustandanzeige am Akku lässt sich dabei wie gewohnt als Rücklicht einsetzen. Die Krönung der Piko R ist aber die Fernbedienung. Gerade bei der überwiegenden Montage auf dem Helm hilft es enorm nicht mehr die Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Und auch, dass die Fernbedienung endlich Informationen wie Leuchtstufe und Akkustand anzeigt ist bei einer Helmlampe von großem Vorteil. Die LED der Fernbedienung schaltet sich kurze Zeit nach der Bedienung aus und kann auf Wunsch auch ganz deaktiviert werden. Natürlich kann die Lampe auch weiterhin über den Taster an dem Gehäuse selbst bedient werden, welcher ein gutes Feedback bietet und ausreichend groß ist. Da gibt sich Lupine keine Blöße. Das Leuchtbild ist wie üblich bei Lupine sehr auf Leuchtweite ausgerichtet und verfügt über einen mittigen aber breiten Leuchtkegel. Die neue Optik bringt dabei eine deutlich bessere Randausleuchtung mit sich, welche nun mit Wilma und Betty mithalten kann.
Beim Thema Laufzeit hat sich bei der Piko R 2016 nichts getan. Zusammen mit dem 24 Wh Smartcore Akku kommt die Piko R wie eh und je bei 100% Lichtleistung auf eine Lauftzeit von etwas über 2h, genauer 2 h 10 min. Mit Reservetank sind es dann 2 h 45 min. Das ist für jeden Nightride ausreichend.
An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis, gerade für alle Besitzer einer der älteren Pikos. Das Gehäuse der neuen Piko R wirkt zwar, bis auf den Kunststoffdeckel an der Rückseite, identisch mit dem der älteren Modelle, wurde jedoch überarbeitet und ist u.a. 2 mm breiter geworden. So ist das 2016er Modell NICHT kompatibel mit dem bisherigen Zubehör, welches vorne auf die Piko gesteckt wird (Rot- und Grünfilter, Diffusor), sowie Halterungen, die beidseitig am Gehäuse montiert werden (Helmhalterung, Stirnband). Die Lenkerhalterung und der GoPro Adapter sind weiterhin verwendbar, da sie nur einseitig am Gehäuse befestigt werden.
Lieferumfang: Piko R Lampenkopf, Akku, Verlängerungskabel, Helmhalterung, Bluetooth Fernbedienung
Link zur Herstellerseite: http://www.lupine.de/deu/produkte/helmlampen/piko-r
Lupine Wilma R 7
Das eigentlich erstaunliche an der Wilma ist, wie sie über die Jahre auf ein Leistungsniveau gebracht wurde, was vor wenigen Generationen gerade einmal die Betty hatte. Hier zeigt sich am besten wie schnell sich die Technik der LEDs entwickelt. Wie schon bei der Piko R hat sich mit der aktuellen Generation aber nicht nur wieder die Leistung auf diesmal 3200 Lumen (Herstellerangabe) gesteigert. Denn auch die Wilma R ist nun mit der neuen Bluetooth Fernbedienung ausgestattet und verfügt über alle Annehmlichkeiten die das neue System mitbringt. So zeigt gerade die Lupine Light Control App ab der Wilma R was sie kann. Bei der Piko war die Programmierbarkeit ja schon immer etwas eingeschränkt. Bei der Wilma R lassen sich bis zu 4 Leuchstufen frei programmieren. Verglichen mit dem Einrichten der „alten“ Lampen, welche immer das Handbuch nötig machen, hat man seine Wilma R im Grunde problemlos in weniger als 2 Minuten konfiguriert. Natürlich bietet auch die Wilma R Sonderlichtfunktionen wie Notsignale, aber z.B. auch ab wann die Batteriewarnung beginnen soll. Der Statusmonitor ist auch ein nettes Gimmick um sich Leistung, Temperatur des Lampenkopfes, die Akkuspannung und die stärke des Bluetooth Signals anzeigen zu lassen.
Die Fakten der Wilma R 7 lassen auf ein rundes Paket hoffen. Ihre gemessenen 3160 Lumen schickt sie durch eine 26 Grad Optik auf den Trail, welche ein unverkennbares Leuchtbild erzeugt. Die eher auf Weitsicht ausgelegte Optik bietet wieder einen leichten Spot in der Mitte, welcher von einem zweiten sehr hellen Ring unterstützt wird. Danach folgt eher schwaches Streulicht für den direkten Nahbereich. Das Modell Wilma R 7 verfügt neben der Fernbedienung über einen 6600 mAh bzw. 48 Wh großen Akku. Damit sind Laufzeiten von bis zu 2 h bei 100 % Leuchtleistung möglich. Der Reservetank sorgt bei unserer Wilma R im Auslieferungszustand für einen Gesamtlaufzeit von 3 h 5 min. Geht man mal davon aus, dass wohl kaum jemand permanent mit den vollen 28 Watt Leistung der LEDs durch den Wald brennt, reicht unserer Erfahrung nach eine Akkuladung nicht nur für einen Nighride aus, natürlich auch davon abhängig wie lang man unterwegs ist.
In der Praxis gibt es aber eine Sache die mir besonders positiv aufgefallen ist. Durch die Neugestalltung des Lampengehäuses wurde das gesamte Montagesystem an das der Piko und Betty angepasst. Die Wilma kam hier in den letzten Jahren immer etwas schlecht weg, weil die alte Montage per Spanngummi einfach nicht mehr zeitgemäß war. Dadurch wird die Wilma R vor allem als „Helmlampe mit dem gewissen Bumms“ interessant. Also für all jene, denen 1500-2000 Lumen einfach zu wenig sind, aber die Power einer Betty mit 5000 Lumen nicht zwingend benötigen. Der schwere Akku muss dann allerdings im Rucksack getragen werden. Es wäre zwar auch eine Kombination mit dem kleinen 24 Wh Akku der Piko möglich, jedoch verkürzt sich die Laufzeit dadurch drastisch.
Lieferumfang: Wilma R Lampenkopf, Akku, Verlängerungskabel, Helmhalterung, Bluetooth Fernbedienung
Link zur Herstellerseite: http://www.lupine.de/deu/produkte/helmlampen/wilma-r
JuVelo SAPHiR ONE
Der Neuling auf dem Markt schreibt sich wie einige andere dick „Made in Germany“ auf die Fahne und zieht dies sogar bei den LEDs durch, denn die kommen vom deutschen Traditionsunternehmen OSRAM. Auch sonst geht JuVelo eigene Wege, sei es bei der Steuerung oder im besonderen bei den Montagemöglichkeiten. Man kann ihnen also schon mal nicht vorwerfen, sie würden sich einfach bei schon vorhandenen Dingen am Markt bedienen!
Für sich betrachtet muss man sagen, dass ihr Erstlingswerk regelrecht vernünftig daher kommt. JuVelo spricht von 1000 Lumen aus zwei OSRAM LEDs, welche mit einer 15 Grad Linse kombiniert werden. Dazu gibt’s einen für diese Leistung ausreichend dimensionierten 4800 mAh / 3,7 V (18 Wh) Akku. Gepaart wird das ganze mit etlichen Betriebsmodi und einem Lichtsensor. Die Leistung mag gerade in diesem Vergleich nicht mehr taufrisch rüberkommen, doch man darf nie vergessen, dass Lampen mit weniger Leistung im Unterschied zu besonders hellen Lampen in einem deutlich höheren Maße von der Adaptionsfähigkeit des Auges profitieren. Besonderes Merkmal der SAPHiR ONE sind die beiden Halterungen für den Helm und Lenker (optional). Denn diese machen aus der Lampe so etwas wie ein All-in-One System. Dabei werden Lampe und Akku über nur eine Halterung befestigt. Das ermöglich nicht nur ein kompaktes System sondern auch kurze Kabelwege. Dem steht natürlich trotz des leichten Gewichts ein einziger Masseschwerpunkt gegenüber. Gerade auf dem Helm muss man dadurch besonders auf die Positionierung achten. Die Lampe sollte so nah wie möglich an der Drehachse des Kopfes befestigt werden. Erschwert wird das Ausrichten auf dem Helm aber zusätzlich noch von einem etwas klein geratenen Einstellwinkel des Lampenkopfes. Alles in allem etwas tricky und helmabhängig, aber machbar!
Auf der Lichtseite verfügt die SAPHiR ONE über zwei unterschiedliche Betriebsmodi. Einem normalen Modus mit 5 Leuchtstufen und einem erweiterten Modus, welcher dazu noch Blink- und Notsignalfunktionen bietet. Unabhängig von den Modi kann ein Lichtsensor aktiviert werden, welcher automatisch bei Gegenlicht die LEDs herunter regelt – und das wirklich sehr schnell. Besonderen Gefallen, gerade bei der Nutzung als Helmlampe, fanden wir an der Rücklichtfunktion. Auch wenn die verschiedenen Warnmuster des Rücklichts vielleicht etwas übertrieben sind, das simple rote Rücklicht ist doch immer noch das Beste. Die Grundbedienung der Lampe ist dabei einfach, nur wer tiefer in die Betriebsmodi gehen will braucht mal das Handbuch, welches dafür aber wirklich gut ist. Ein Fakt den man nur selten anspricht, aber Handbücher werden von einigen anderen Herstellern im Test wirklich sehr stiefmütterlich gehandhabt. Im normalen Betrieb wird die Lampe über den rechten Knopf eingeschaltet, über den linken kann man seine gewünschte maximale Helligkeit einstellen. Mit dem rechten Schalter wechselt man dann immer zwischen dieser gewählten max. Helligkeit und dem Abblendlicht hin und her. Simpel und praxistauglich. Die beiden Schalter sind dabei auch mit dicken Winterhandschuhen gut bedienbar und geben ein gutes Feedback. Als nachteilig zeigte sich die nur mit der rechten Hand mögliche Bedienung am Helm, denn in einer unvorhersehbaren Situation hat man dann nur noch die Vorderradbremse in der Hand. Auf dem Trail fällt vor allem sofort die kalt-weiße Farbtemperatur der OSRAM LEDs ins Auge. Die 15 Grad Linse holt aus der geringen Leistung eine gute Leuchtweite heraus, jedoch natürlich auf Kosten der Randausleuchtung. Der Kegel ist durch seinen scharfen Mittelbereich eher als spottig zu bezeichnen. Es ist aber bei weitem noch nicht so schlimm wie bei einigen asiatischen Modellen, bei denen in der Mitte ja im Grunde nur ein Punkt erkennbar ist. Die Linse schafft es mit dem hellen Mittelbereich problemlos einen 2 – 3 Meter breiten Waldweg auszuleuchten, kann aber an dieser Stelle nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Am Ende des Tages bietet die Lampe mit 2 h 40 min bei 100% und insgesamt 3 h 50 min Leuchtzeit eine wirklich passable Leistung. Mager ist allerdings die tatsächliche Lichtausbeute. Von den angegebenen 1000 Lumen erhellen in der Praxis nur 682 Lumen den Weg.
Einzig die Ladezeiten sind je nach verwendetem USB Netzteil sehr schwankend. Mit 6 h und 45 min Ladezeit an einem Apple Ipad Mini Netzteil, welches rein theoretisch genug Leistung hat, um die maximalen 1 A Ladestrom des JuVelo USB Netzteils zur Verfügung zu stellen, dauert der Ladevorgang unerwartet lange.
Lieferumfang: JuVelo Lampenkopf, Akku, Verlängerungskabel, Helmhalterung, USB Ladekabel
Link zur Herstellerseite: http://juvelo-germany.de/produkt/saphir-one-helmlampe/
Technische Daten
Produktname | Preis [€] | Gewicht gesamt [g] | Anzahl / Typ LED | Lumen [lm](Hersteller) | Akkukapazität [mAh] | Spannung [V] |
---|---|---|---|---|---|---|
HOPE R4+ | 250 | 465 | 4x XP-G | 1500 | 5200 | 7,4 |
Cateye Volt 6000 | 750 | 795 | 1x COB | 6000 | 6800 | 14,4 |
Lupine Piko R 4SC (1500) | 350 | 274 | 2x XM-L2 U4 | 1500 | 3300 | 7,2 |
Lupine Wilma R 7 (3200) | 495 | 455 | 4x XM-L2 U4 | 3200 | 6600 | 7,2 |
Juvelo SAPHiRE ONE | 269 | 259 | 2x OSRAM | 1000 | 4800 | 3,7 |
Lupine Neo 2 (700 lm) | 180 | 192 | 1x XM-L2 | 700 | 2200 | 7,2 |
Bikeray III Advance | 179,9 | 346 | 3x XP-G | 1280 | 5200 | 7,2 |
Bikeray Ray NoFi | 279,9 | 607 | 3x XM-L U2 | 3000 | 3690 | 16,8 |
Lupine Wilma 7 (2800 lm) | 459 | 360 | 4x XM-L2 | 2800 | 6600 | 7,2 |
Lupine Piko 4 (1200 lm) | 268 | 180 | 2x XM-L2 | 1200 | 3300 | 7,2 |
MyTinySun 2700 X | 359,95 | 330 | 3x XM-L | 3000 | 2900 | 14,4 |
MyTinySun folkslight | 149,95 | 230 | 2x XM-L | 2000 | 6200 | 3,7 |
Magicshine Eagleeye 880U2 | 189 | 511 | 2x XM-L U2 | 2200 | 6600 | 7,2 |
Leucht – und Ladezeit
Produktname | Laufzeit bei 100% | Notlaufzeit | Gesamtlaufzeit (100% + Notlauf) |
---|---|---|---|
HOPE R4+ | 2 h 15 min | 3 h 55 min | 6 h 10 min |
Cateye Volt 6000 | 1 h 15 min | 1 h 15 min | 2 h 30 min |
Lupine Piko R 4SC (1500) | 2 h 10 min | 0 h 35 min | 2 h 45 min |
Lupine Wilma R 7 (3200) | 2 h 00 min | 1 h 05 min | 3 h 05 min |
Juvelo SAPHiRE ONE | 2 h 40 min | 1 h 10 min | 3 h 50 min |
Lupine Neo 2 (700 lm) | 2 h 15 min | 1 h 10 min | 3 h 25 min |
Bikeray III Advance | 3 h 30 min | 1 h 30 min | 5 h 00 min |
Bikeray Ray NoFi | 2 h 55 min | 2 h 55 min | 5 h 50 min |
Lupine Wilma 7 (2800 lm) | 1 h 45 min | 2 h 20 min | 4 h 05 min |
Lupine Piko 4 (1200 lm) | 2 h 15 min | 2 h 55 min | 5 h 10 min |
MyTinySun 2700 X | 1 h 15 min | 2 h 40 min | 3 h 55 min |
MyTinySun Volkslicht / folkslight I | 0 h 45 min | 3 h 20 min | 4 h 05 min |
Magicshine Eagleeye 880U2 | 2 h 15 min | 0 h 0 min | 2 h 15 min |
Lichtleistung
Produktname | Leistungsaufnahme, gemessen [W] | Lumen, gemessen [lm] | Lumen pro Watt [lm/W) |
---|---|---|---|
HOPE R4+ | 17,1 | 1510 | 85,3 |
Cateye Volt 6000 | 80 | 6950 | 86,9 |
Lupine Piko R 4SC (1500) | 16,2 | 1400 | 86,4 |
Lupine Wilma R 7 (3200) | 34 | 3160 | 92,9 |
Juvelo SAPHiRE ONE | 7,4 | 682 | 92,2 |
Lupine Neo 2 (700 lm) | 7 | 600 | 85,7 |
MyTinSun 2800 X (2012) | 29,1 | 1900 | 65,3 |
MyTinSun 3600 X (2012) | 41 | 3250 | 79,3 |
Lupine Betty R 12 (3500 lm) | 46 | 3400 | 73,9 |
Lupine Piko 3 (900 lm) | 13,5 | 800 | 59,3 |
Sigma Power LED EVO | 8,9 | 515 | 57,9 |
Bikeray III Advance | 10,3 | 690 | 67 |
Bikeray Ray NoFi | 24,6 | 2040 | 82,9 |
Lupine Wilma 7 (2800 lm) | 33,1 | 2600 | 78,5 |
Lupine Piko 4 (1200 lm) | 13,5 | 1055 | 78,1 |
MyTinySun 2700 X (2013) | 28 | 2080 | 74,3 |
MyTinySun Volkslicht / folkslight I | 22,8 | 1460 | 64,2 |
Magicshine Eagleeye 880U2 | 20,6 | 1430 | 69,4 |
MyTinSun 3600 X (2013) | 46 | 3720 | 80,9 |
MyTinSun 2800 X (2013) | 29 | 2040 | 70,3 |
MyTinySun Head 1000 Pro (2013) | 11,5 | 700 | 60,9 |
Leuchtkegel und Nachtbilder
Hinweis Beamshots: 1/30 s, F8, ISO 200
Hinweis Nachtbilder: 1/4 s, F2,8, ISO 400, Ausrichtung der Lichtkegel mittig auf einen Abstand von 10 m vor dem Bike und einmal horizontal nach vorn gerichtet.
Die Beamshots verraten wieder einmal deutlich was uns später im Wald erwartet. Lupine bleibt seiner Leuchtcharakteristik über die Jahre und Modelle treu. Nur die Piko wurde dank dem letzten Leistungsupdate auf stattliche 1400 Lumen mit einer neuen 26 Grad Optik ausgestattet, welche nun eine Ausleuchtung auf dem Level der Wilma und Betty ermöglicht. Das bekommt ihr vor allem in der Praxis sehr gut! Der Kegel geht immer noch lupine-typisch weit nach vorn, bietet jetzt aber mehr Randausleuchtung. Ebenso charakteristisch für die Piko als auch Wilma ist der harte Schnitt des Lichtkegels am Rand. Hope geht hier einen deutlich weicheren Weg. Sowohl der Spot als auch der Randbereich laufen fließend ineinander über, was das Leuchtbild sehr angenehm macht, da man auch den Kopf nicht ganz so weit drehen muss, wenn man nur mal kurz um die Ecke schauen will. Und trotz des größeren Leuchtbereiches und nur knapp 100 Lumen mehr, kommt einem die Hope nicht merklich dunkler vor als eine Lupine Piko. In Anbetracht dessen geht JuVelo mit der SAPHiR ONE den einzig richtigen Weg die, für den aktuellen Stand der Technik, eher mageren 682 Lumen zu nutzen, nämlich sie großzügig nach vorn zu schicken. So zeigt sich der Kegel zwar schmal (15 Grad), ist aber in diesem Bereich auch recht homogen, hat also einen vergleichsweise großen Spot mit der maximalen Helligkeit. Dazu kommt ein eher gemütlich ausgeleuchteter Randbereich, welcher in Punkto Ausdehnung stark der Lupine Piko ähnelt. Auf dem Papier mag die Leistung der JuVelo wenig berauschend klingen, doch in Abhängigkeit dessen was die eigenen Augen daraus machen, ist die Leistung solide und absolut praxistauglich. Zur Wilma braucht es kaum viele Worte. Das Leuchtbild ist weit nach vorn gerichtet, und bietet einen breiten und homogenen Spot, mit einem scharf abgegrenzten Randbereich – Lupine eben. Über all dem steht die CatEye, welche lumentechnisch alles was es aktuell auf dem Markt zu kaufen gibt in den Schatten stellt. Schon der Beamshot lässt das brachial breite Leuchtbild vermuten, wobei man erst beim abdimmen der Lampe wirklich erkennt, wie sich ihr Leuchtbild zusammensetzt. Im Grunde erzeugt die Reflektor / Linsen Kombination zwei große Ellipsen die sich in der Mitte in einem schmalen Katzenauge schneiden und es somit einen vertikal verlaufenden Bereich der größten Helligkeit gibt. Auf dem Trail bekommt man davon aber nichts mit. Die Volt6000 überschwemmt den Sichtbereich sprichwörtlich mit ihrer Leistung. Ich bin zwar tatsächlich ein Freund von Nah- und Randlicht, aber die CatEye ist die erste Lampe wo ich sagen muss, dass es einfach zu viel ist. Man hat derart viel Licht im Nahbereich das ich auf engen bewachsenen Trails ein Flackern im Augenwinkel hatte, da die Lampe Bereiche ausleuchtet auf die man üblicherweise gar nicht mehr fokussiert ist. Und dann blitzen im Augenwinkel die Reflektionen von Ästen und Blättern auf. Ein nächster Punkt ist, dass es die CatEye trotz ihrer fast 7000 Lumen in Sachen Fernlicht nur gerade so mit einer Hope R4+ oder Lupine Piko aufnehmen kann.
Noch ein kurzes Wort zu Farbtemperatur der Lampen, welche wir im Labor parallel zu den Lichtstromwerten gemessen haben. Sowohl Hope als auch Lupine setzen auf angenehme 6000 Kelvin. Die JuVelo geht mit deutlich kälteren 6900 K an den Start. Und die CatEye ist mit warmen 5000 K unterwegs.
Fazit
Kein anderer Bikelampen Vergleichstest der letzten Jahre zeigt eines deutlicher: Leistung ist nicht alles! CatEye stellte mit der Volt6000 die wohl leistungsstärkste Helmlampe auf dem gesamten Markt vor. Und das mit amtlichen 6950 Lumen für ebenfalls stattliche 750 €. Beim Thema Leuchtbild hat die Lampe mehr von einem Flutlicht als von einer praktikabel einsetzbaren Fahrradlampe. Aber es wird sicher Leute geben die genau so etwas suchen. Denn die Nahfeldausleuchtung ist gelinde gesagt brutal, dafür verliert sie trotz der fast 7000 Lumen in der Weitsicht gegen die kleine Lupine Piko R 4 SC. Die kann ihren Thron als kompakter Allrounder souverän verteidigen und ist ohne Fernbedienung schon ab 282 € zu haben. Die von uns getestete „R“ Version für ca. 350 € bietet dank der neuen Bluetooth Fernbedienung jedoch einen echten Mehrwert! Doch Hope sägt mit der neuen R4+ mächtig am Thron der Lupine Piko. Das englische Leuchtgerät in typischem CNC Stil kann Qualitativ mit Lupine mithalten, bietet das homogenere Leuchtbild und muss sich nur bei den Akkulaufzeiten und der zu hoch bauenden Helmhalterung wirklich geschlagen geben. Kann man darüber hinwegsehen bekommt man für 250 € eine Menge Ausstattung samt guter Technik. Wenn es etwas mehr sein darf ist Lupines Wilma dein Freund und Helfer. Dank des neuen Lampenkopfes kann sie bezüglich der Montage endlich mit den Schwestern Piko und Betty mithalten und bietet mit knapp 3200 Lumen im Grunde genug Leistung für das ganze Leben. Auch bei Ihr bietet die Version „R 7“ mit Fernbedienung – ab 495 € – einen echten Mehrwert. Ob man bereit ist die Menge an Geld auszugeben, ist in meinen Augen vor allem von der ganz persönlichen Nutzung abhängig. Zu guter Letzt beenden wir das Fazit mit dem anderen Extrem in Bezug auf Leuchtstärke. Der Neuling JuVelo SAPHiR ONE kommt nur mit knapp einem Zehntel der Leistung einer CatEye Volt6000 daher, und muss sich trotzdem keineswegs verstecken. Denn die gemessenen ca. 700 Lumen sind für Nightrides im Wald voll alltagstauglich. Hinzu kommt der neue Montageansatz der sowohl auf dem Helm als auch am Lenker ein solides All-In-One System darstellt. Einziger Knackpunkt ist aktuell die Preisgestaltung, denn mit einem Verkaufspreis von 269 € befindet sich die JeVelo Leuchte in einem hart umkämpften Bereich.
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Kann mir jemand sagen, was das für eine GoPro Klebehalterung ist, wo ihr die R4+ angebracht habt? Genau sowas suche ich. 🙂
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