Image Image Image Image Image Image Image Image Image Image
Scroll to top

Top

No Comments

GoPro Hero 3 Black Editon

GoPro Hero 3 Black Editon

Ich habe mir Zeit gelassen. Mehrere Monate benutzte ich die GoPro Hero 3 Black Edition, bevor ich meine Erfahrungen niederschrieb und dann las ich erst kürzlich die Kolumne von Henri Lesewitz in der Bike 04/13 über „Die Verpixelung der Welt“. Da sprach er es aus, diesen unvermeidbaren Gedanken, den man sich beim 50-sten gefüllten Gigabyte mit Testvideos auf der Platte unweigerlich stellt. Er sprach vom „cineastischen Supernichts“. Und auch selbst ertappte ich mich dabei, wie ich, wenn auch für Testbilder, irgendwie eben dieses Supernichts produzierte. Aber dieser Bericht soll ja nicht das Filmen seines Hobbies in Frage stellen, sondern aufzeigen, ob die neue GoPro Hero in ihrer dritten Generation noch das Zeug zu eben DER Actioncam hat.

 

Die 3. Generation:

Das erste Mal gibt es von der Hero nicht nur eine Version, sondern gleich drei. Damit will GoPro im Einsteigerbereich mitmischen, aber auch seine Professional User glücklich machen. Der Hauptunterschied der White, Silver und Black Editon liegt dabei im Bildsensor und den damit verbundenen Auflösungen, Aufnahmegeschwindigkeiten und einigen Features. So beschränken sich White und die Silver Edition auf die Formate 1080p, 960p und 720p. Mit der Black Edition zündet GoPro dann das Feuerwerk mit einer Auflössung von bis zu 4k. In Zahlen sind das dann 4096×2160 Bildpunkte. Bei Fotos stehen bei der White Edition 5 MP, bei der Silver Editon 11 MP und bei der Black Edition 12 MP zur Verfügung. Fast schon selbstverständlich ist, dass die neuen Kameras allesamt deutlich kleiner geworden sind als ihre Vorgänger. Und auch auf der Featureseite hat sich einiges getan. So verfügt nun jede Version über ein eingebautes Wlan Modul, welches die Steuerung über die neue Smartphone App oder aber auch über die WiFi Remote zulässt. Als kleines Schmankerl hat man der Black Editon noch ein Protune Modus spendiert. Was dieser bewirkt, klären wir später.

 

Hero 3 Black und Ausstattung:

Das Zubehörpaket der Hero 3 Back Edition umfasst neben der Kamera selbst auch ein robustes Gehäuse, welches wahlweise mit einer geschlossenen oder einer teiloffenen Klappe ausgestattet werden kann. Die eine ist dabei für Unterwasseraufnahmen, die andere für normale Outdooraufnahmen vorgesehen. Die offene Klappe ermöglicht dabei noch eine akzeptable Tonaufzeichnung. Desweitern kommt die Hero 3 mit Halteplatten zum Aufkleben auf z.B. dem Helm und zwei unterschiedlichen Haltearmen. Dazu kommt noch die WiFi Remote samt Ladekabel. Natürlich wurde auch an ein Datenkabel für die GoPro gedacht.

Die Kamera selbst hat mit der WiFi Taste nur eine neue Eingabe hinzubekommen. Die Aktivität des WiFi Moduls wird dabei an der Front über eine blaue LED angezeigt. Alles beim Alten ist es bei der Menü- und der Auslösertaste geblieben. Auch das Display ist identisch zum Vorgänger. Hier muss ich allerdings anmerken, dass ich den Eindruck hatte, als wäre das Display der Hero 2 noch deutlich kontrastreicher gewesen, was das Ablesen erleichterte. Das Display der Hero 3 wirkt hier etwas blass.

Ebenfalls sorgt die WiFi Remote für Unmut. Diese ist in ihrer Funktion zwar tadellos, muss wegen ihres eingebauten Akkus aber auch hin und wieder mal geladen werden. Anstatt dass man aber hier nun denken würde, GoPro nutze einfach den kleinen USB Anschluss wie bei der Hero 3, der irrt. Hierzu wird ein spezielles und nur von GoPro verwendetes Kabel benötigt – wir finden: das ist unnötig!
Als Speichermedium kommen bei der neuen Generation MicroSD Karten zum Einsatz. Das ist zwar etwas fummelig, aber absolut ok. Die Preise der kleinen Datenspeicher sind mittlerweile ja auch kein Problem mehr. Selbst die empfohlenen Class10 Karten sind schon günstig zu haben. Für unseren Test besorgte ich mir eine SanDisk Class10 mit 32 Gb für etwas über 20 € bei Amazon. Maximal lässt sich die Hero 3 mit 64 Gb füttern.

 

 

Anschlüsse und Akku:

Bei den Anschlüssen beschränkt man sich bei GoPro auf einen Mini HDMI und einen Mini USB Port.

Der neue Akku der Hero 3 fast 1050 mAh und ist damit nicht größer als sein Vorgänger, obwohl ihm das sicher gut getan hätte. Bei unserem Test ließen wir die Kamera aufzeichnen bis der Akku leer war. Die Werte der folgenden Tabelle stellen dabei die Mittelwerte aus jeweils drei Aufnahmen dar. Um zu schauen, wie viel Bilder maximal aufgenommen werden können nutzen wir den Timer Modus. Hier zeigt sich gut die Begrenzung durch die Akkukapazität. Während bei den Videos noch Auflösung und Fps Einfluss auf die Laufzeit haben. Die WiFi Funktion hat sich im Test, je nach Nutzung, als Stromkiller herausgestellt. Mit dauerhaft angeschlossener Funkfernbedienung sank die Laufzeit um 11 Minuten. Wer intensiv die Livebildübertragung zum Smartphone nutzt, bekommt den Akku in deutlich unter einer Stunde leer.

 

AKKU

 

Bildqualität:

An dieser Stelle will ich nicht damit anfangen die technischen Spezifikationen herzubeten, die kann sicher jeder auf der GoPro Page durchlesen. Trotzdem hier einmal kurz eine Auflistung der möglichen Auflösungen und Frames.

 

Videosettings

Foto:

Wer die vollen 12 Megapixel nutzen will kann dies nur im Wide Modus und muss mit der Fischeye Optik klar kommen. Im Medium Modus, welche nur bei 7 und 5 MP zur Verfügung steht, fallen die Verzerrungen deutlich weniger ins Gewicht. Die Qualität der Aufnahmen kann dabei durchaus überzeugen. Die Aufnahmen sind sehr scharf, neigen zum Rand hin aber bauartbedingt zu eine minimalen Unschärfe und leichten chromatischen Aberrationen. Die automatische Belichtung und der Weißabgleich, es gibt keine manuellen Einstellungen, können überzeugen und machen in fast allen Einstellungen eine ausgezeichnete Arbeit. Als sehr nützlich haben sich im Einsatz die Burstmodi erwiesen. Hier können bis zu 30 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Für das Aufzeichnen von Sprüngen durchaus die Alternative im Vergleich zum Film, vor allem da man eben nicht auf den richtigen Moment wartet, sondern einfach den ganzen Sprung in viele Fotos packt und dann am PC das Richtige raussucht. Wer mit der Kamera ohne den optional erhältlichen LCD Fotos machen will, muss einfach üben zu zielen, wie die Astronauten mit ihrer Hasselblad vor 44 Jahren auf dem Mond. Durch den enormen Weitwinkel trifft man allerdings selten daneben. Auch bei Nacht lassen sich noch ansehnliche Bilder aufnehmen, sofern wenigstens etwas Licht da ist, sogar scharf wenn man ein etwas ruhigeres Händchen hat. Da Bilder ja am Ende mehr sagen als tausend Worte nun ein paar Testbilder mit der Cam.

 

 

Video:

Full HD, alle reiten darauf rum, und grad als andere Hersteller mit Full HD aufgeschlossen hatten, da kommt GoPro auf die Idee der HERO3 in der Black Edition zwei neue Modi einzubauen die sich 2,7k und 4k nennen. Damit schafft die Hero 3 mehr Pixel als jeder normal erhältliche Camcorder oder jede Spiegelreflex Kamera. Aber der Nutzen ist für die meisten Nutzer gering. Zwar lassen sich bei 2,7k brauchbare 30 fps aufzeichnen, aber wer das ganze z.B. bei Youtube hochladen will, ist auf 1080p begrenzt. Also warum den Platz auf der Karte dafür verschwenden? Die 15 Frames in der 4k Auflösung ruckeln recht heftig, eigenen sich aber sicher hervorragend für Zeitrafferaufnahmen.

Die praxisnahen Settings 1080p und 720p stehen in drei Zoomstufen zur Verfügung – Wide, Medium und Narrow. Dabei handelt es sich jeweils um einen digitalen Zoom. Es wird also nur der Bildausschnitt geändert und so verschwinden auch die Verzerrungen. Im Narrow Modus wird aber nicht nur das Zielen schwer, auch die Bildschärfe nimmt ab. Neben den sonst üblichen 24 Bildern pro Sekunde, stehen bei 1080p bis zu 60 und bei 720p bis zu 120 Bilder pro Sekunde zur Verfügung. Bei bewegten und vor allem schnellen Bewegungen zeigt sich dies als besonders nützlich, da die Aufnahmen um einiges flüssiger wirken und sich im gewünschten Fall auch ohne große Handgriffe in gute Slow Motions umwandeln lassen.
Viele der Aufnahmemöglichkeiten kombiniert GoPro mit einem weiteren neuen Feature – dem Protune Modus. Alles in allem kann man Protune mit dem RAW Modus aktueller Spiegelreflexkameras gleichsetzen. Die internen Filter werden dabei deaktiviert und das Material sieht für Unwissende ziemlich trüb aus. Für die Weiterbearbeitung ist das jedoch die perfekte Ausgangsbasis. Auch und vor allem nachts zeigt der Modus seine Stärke mit einer guten Lichtempfindlichkeit. Auch wenn die Aufnahmen mit abnehmendem Licht an Detailtreue verlieren, ist doch immer noch vieles zu erkennen.

 

 

Erfahrungen aus der Praxis:

In der Praxis konnte die Hero 3 in vielen Bereichen punkten, aber es zeigte sich auch das ein oder andere Problem.
So begeisterte uns vor allem das leichte Gewicht mit Benutzung des Brustgurtes „Chesty“. Man bekommt die Cam auch auf dem Helm kaum noch mit. Die Bedienung durch das robuste Schutzgehäuse war immer problemlos möglich, jedoch neigte die Kamera zu Fehleingaben, da mit Handschuhen das Feedback der Tasten nicht ganz perfekt ist. Hier lohnt es sich die Kamera mit der Fernbedienung zu bedienen. Das gelang uns in der Praxis immerhin noch aus einer Luftlinie von 50 m problemlos. Alles darüber hinaus führte immer wieder zu sporadischen Verbindungsabbrüchen. Auch die Live Übertragung zum Smartphone ist ein geniales Feature. Die leichte Verzögerung ist dabei durchaus akzeptabel, wenn man die Cam dafür aber perfekt ausrichten kann. Man sollte es allerdings nicht übertreiben, denn dieses Feature wird wie gesagt schnell zum Stromfresser.
Ein weiterer eher negativer Aspekt ist softwarebegründet, denn immer wieder neigte unsere Hero 3 dazu, sich mitten im Film aufzuhängen und erst nach dem zweimaligem Akku entfernen und Neustarten wieder zu funktionieren. Mit steigendem Füllgrad unserer SanDisk Karte, kam das Problem häufiger vor. Mit dem erst vor kurzem vorgestellten Update konnten wir dieses Problem allerdings nicht mehr beobachten. Die regelmäßige Kontrolle nach Updates ist also Pflicht!
Nach vielen Testfilmen und Bildern sind folgende Settings unserer Meinung nach am sinnvollsten zu verwenden. Für Filme ist der 1080p Modus mit 60 fps für die meisten Lebenslagen perfekt geeignet. Wer auf etwas mehr Slow Motion aus ist, nimmt 720p mit 120 fps. Aufgrund der guten Bildqualität ist die Entscheidung Protune zu nutzen eher mit den Fähigkeiten des Nutzers bezüglich der Postproduction verknüpft. Wer nachts unterwegs ist sollte es allerdings mal versuchen, auch ohne große Nacharbeit bekommt man einfach mehr zu sehen. Bei Fotos haben wir ausnahmslos 12 Megapixel Wide Modus gewählt. Das liegt vor allem daran, das alle andere Modi einfach nur einem Digitalzoom des 12 Megapixel Bildes gleichen – also warum Auflösung verschenken.

 

Fazit:

Am Ende schaut man auf das, was die Hero 3 auf den Bildschirm zaubert. Dies sind verdammt gute Aufnahmen. Die leichten Schwächen in der Bedienung erscheinen da eher harmlos. Wer es sich zur Aufgabe gemacht hat seine Welt in Pixel zu bannen, der bekommt mit der neuen Hero 3 eine leichte und kleine Kamera für die es ein scheinbar unerschöpfliches Arsenal an Zubehör gibt. Je nach Ambitionen und Budget ist dann in der neuen Generation von ca. 220 € (White Edition) bis 399 € (Black Edition) für jeden was dabei. Hero 2 Besitzer müssen zwar nicht zwangsläufig umsteigen, doch es lohnt sich ein Blick auf die Hero 3 Black. Einziger Haken bleibt der Akku. Mehr Laufzeit würde der Kamera nicht schaden. Daher am besten gleich einen Ersatzakku mit bestellen.

 

Submit a Comment