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Flatpedal – Vergleichstest

Flatpedal – Vergleichstest

In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir uns 4 Vertretern aus dem Bereich der Flatpedals gewidmet und sie für unseren Flatpedal – Vergleichstest auf Herz und Nieren geprüft. In den Einzeltests sind wir bereits näher auf die Details der Pedale eingegangen und wollen nun alle ins Verhältnis zu einander setzen. Dabei gibt es einen Teil, der sich sehr objektiv mit messbaren Größen beschäftigt. Ebenso jedoch auch einen Teil, mit subjektiveren Komponenten der Einschätzung, die sich so nicht verallgemeinern lassen. Unterm Strich wollen wir euch für verschiedene Kategorien Rankings anbieten, aus denen sich jeder Leser die Informationen entnehmen kann, die für ihn oder sie wichtig sind.

Hier die Links zu den ausführlichen Einzeltests:

Größe

Ein entscheidender Punkt, der die Grundvoraussetzung für einen guten Halt auf dem Pedal ist, ist die Größe. Die Angaben die wir auf den Herstellerseiten gefunden haben weichen hier sehr weit von unseren Messergebnissen ab. Grund dafür ist wahrscheinlich, dass wir nicht die Gesamtlänge und –breite gemessen haben, sondern nur die tatsächliche Aufstandsfläche des Pedals, da diese unserer Meinung nach wichtiger für die Einschätzung des Pedals ist. Darum kreiden wir das auch keinem Hersteller an sondern liefern euch lediglich eine Übersicht zu den Herstellerangaben und unseren Messergebnissen der Aufstandsfläche.

PlatzierungPedalGröße
(Länge x Breite)
(Herstellerangaben)
Aufstandsfläche
(gemessen)
1.DMR Vault115 x 115 mm

105 x 105 mm
(Verpackung)
105 x 105 mm
2.Sixpack Millenium110 x 105 mm
103 x 105 mm
3.Reverse Black One100 x 100 mm
92 x 100 mm
4.HT AE0295 x 95 mm
93 x 95 mm

Unser Ranking richtet sich nach dem Motto: Viel hilft viel. Somit ist eine große Fläche Voraussetzungen für hohen Grip und wird darum als wertvoller eingeschätzt. Darum rangiert das DMR Vault Pedal auch auf Platz 1, dicht gefolgt vom Sixpack Millenium. Etwas weiter abgeschlagen folgen das Reverse Black One und das HT AE02.

Pedalcheck_collage_02

Anzahl Pins

 Ein zweiter Wert der für den Grip wichtig ist, ist die Anzahl der Pins pro Pedalseite. Also rangieren auch hier grundsätzlich die Pedale weit vorn, die viele Pins anbieten.

PlatzierungPedalAnzahl Pins pro Pedalseite
1.DMR Vault11
2.Reverse Black One10
3.Sixpack Millenium7
3.HT AE027

Auf Platz 1 auch hier unser Referenzpedal, das DMR Vault mit 11 Pins. Dicht gefolgt vom Reverse Black One mit 10 Pins und gemeinsam auf Platz 3 mit jeweils 7 Pins pro Pedalseite das Sixpack Millenium und das HT AE02.

Pin-Wechsel

Auch wenn es hier schon zur Glaubensfrage kommen kann, ob Madenschrauben oder herkömmliche schraubbare Pins die bessere Lösung sind, lässt sich dieses Kriterium dahingehend objektivieren indem man sich fragt: Bei welchem Pedal ist der Pin-Wechsel auch bei abgebrochenen oder verbogenen Pins immer noch gut möglich, ohne das Gewinde des Pedals zu beschädigen?

PlatzierungPedalPin-Wechsel
1.Sixpack Millenium- M4 Torx
- abgedrehte Pins oberhalb der Plattform
2.HT AE02- 2 mm Inbus
- Madenschrauben
3.DMR Vault- 2 mm Inbus
3.Reverse Black One- 3 mm Inbus

Überzeugt hat uns an dieser Stelle das System von Sixpack. Hier werden klassische schraubbare Pins oberhalb der Plattform abgedreht, weshalb sie auch im verbogenen oder abgebrochenen Zustand problemlos gewechselt werden können, ohne das Pedalgewinde zu beschädigen. Auf Platz 2 liegen die Madenschrauben des HT Pedals, da auch hier die verbogenen Pins keine Gefahr für das Pedalgewinde darstellen. Zudem lässt sich die Pin-Höhe einfach variieren, sind die Pins bei den Pedalen der anderen Hersteller auf Anschlag, ist Schluss. Lediglich ein abgebrochener Pin könnte herausfordernd werden, wenn auch die 2mm Inbusaufnahme beschädigt sein sollte. Platz 3 teilen sie das DMR und Reverse Pedal mit den klassischen schraubbaren Pins über die Gegenseite des Pedals. Hier könnte es unschön werden wenn ein verbogener Pin durch das gesamte Pedalgewinde gedreht werden muss. Die Inbusaufnahmen variieren bei diesen beiden Pedalen.

Gewicht (Herstellerangaben und nachgewogen)

In diesem Bereich heißt es bei uns: Weniger ist mehr. Das leichteste Pedal ist somit in dieser Kategorie der Gewinner. Hier haben sich zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Herstellerangaben und unseren Messergebnissen gezeigt. Auf den Homepages der Hersteller, auf den Verpackung und auf unserer Waage waren teilweise 3 unterschiedliche Ergebnisse für das selbe Pedal vorhanden. Eine mögliche Ursache könnte sein, dass das Pedal beim Hersteller vielleicht ohne Pins gewogen wurde. Bei kleinen Abweichungen könnten auch Messfehler oder produktionsbedingte Abweichungen die Ursache sein. Für unser abschließendes Ranking sind jedoch lediglich unsere eigenen Messwerte relevant.

PlatzierungPedalGewicht
(Hersteller)
Gewicht
(gemessen)
1.Reverse Black One
309 g (Homepage)
325 g (Verpackung)
312 g
2.HT AE02305 g (Verpackung)
335 g
3.Sixpack Millenium
358 g (Homepage & Verpackung)
368 g
3.DMR Vault400 g (Homepage)
420 g (Verpackung)
430 g

 Pedalcheck_collage_05

Lieferumfang

Sicher auch ein Argument, dass man beim Kauf zu Rate führen sollte. Darum wollen wir auch euch nicht im Dunkeln darüber lassen, was es alles an Zubehör und Ersatzteilen bei den Pedalen gibt. Allerdings wollen wir nicht Firmenaufkleber als Kaufargument aufführen sondern tatsächlich relevante Funktionsteile für das Pedal.

PlatzierungPedalLieferumfang
1.Sixpack Millenium

- paar Pedale
- 29 Ersatzpins
- Beipackzettel
2.DMR Vault- paar Pedale
- 2 Ersatzpins
- 2mm Inbusschlüssel
3.HT AE02
- paar Pedale
- 6 Pins
3.Reverse Black One- paar Pedale
- 4 Ersatzpins

Ohne Frage liegt das Sixpack-Pedal mit den umfangreichen Ersatzpins hier auf Platz 1. Danach könnte man sicher streiten und fagen, warum das DMR auf 2 folgt, wenn die anderen Pedale alle mit mehr Ersatzpins aufwarten? Beim DMR ist als einziges Pedal noch ein passender Inbusschlüssel dabei und unsere über 2-jährige Erfahrung hat uns gezeigt, dass man von diesen Ersatzteilen nur sehr selten gebrauch machen muss. Wir haben nach 2 Jahren erst einen Pin ersetzen müssen. Auf Platz 3 folgt das AE02 mit 6 Ersatzpins und auf Platz 4 kommt das Black One mit 4 Ersatzpins.

Preis

Am Preis scheiden sich häufig die Geister und ihn isoliert zu betrachten ist nicht ganz fair, da man bei jedem Pedal eben im Verhältnis zum Preis etwas mehr oder weniger bekommt. Ein Pedal ist so im Verhältnis zum Preis vielleicht sehr leicht, bei einem anderen Pedal bekommt man vielleicht mehr Ersatzteile im Lieferumfang. Trotzdem führen wir diese Liste ohne Reflexion auf die Details auf und lassen die Bedenken bei der Abschlussbetrachtung mit einfließen. Die UVP führen wir der Vollständigkeit halber mit auf, wobei auch diese Angaben bei unseren Recherchen variiert haben. Da die Preise vor allem im Onlinebereich stark variieren, haben wir einen Onlineshop gewählt, der alle getesteten Pedale im Angebot hat. (Die Preise stammen darum vom Onlineshop bike-mailorder.de, Stand 07.02.2016).

PlatzierungPedalUVPStraßenpreis
(Stand 02/16)
1.Sixpack Millenium

99,50 €

104,50 €
3.HT AE02
109,90 €109,90 €
2.DMR Vault129,00 €
119,00 €
3.Reverse Black One119,90 €
119,90 €

Das Sixpack-Pedal ist der günstigste Vertreter mit 104,50€. Danach reiht sich das HT Pedal mit 109,90€ ein. Auf Platz 3 und 4 mit minimalem Unterschied im Preis folgen das DMR Vault und das Reverse Black One.

Aussehen

Kommen wir nun zu den eher subjektiven Eigenschaften der Pedale und beginnen beim Aussehen. Das ist natürlich absolut Geschmackssache und lässt sich nicht verallgemeinern. Ich habe mir darum als ästhetisches Kriterium ausgesucht, was das Aussehen des Pedals besonders macht, ohne zusätzliche Ersatzteile kaufen zu müssen und komme zu folgender Aufstellung.

PlatzierungPedalOptik
3.HT AE02
- Aluminium Pedalkörper
- aufwändig gefräste Strukturen
- Blick auf die CrMo-Achse wird freigegeben
- unterschiedliche Höhen des Pedals
- große Farbauswahl
3.Reverse Black One- Aluminium Pedalkörper
- aufwändig gefräste Strukturen im Pedalkörper
2.DMR Vault- Aluminium Pedalkörper
- konkave Pedalform
- große Farbauswahl
1.Sixpack Millenium

- Aluminium Pedalkörper
- große Farbauswahl

Das HT AE02 hat mich vom ersten Moment an begeistert. Die passende Farbe, die ich gesucht habe in Verbindung mit dem Blick auf die Pedalachse und den aufwändig gefrästen Strukturen des Pedalkörpers haben mich ästhetisch überzeugt. Dicht gefolgt auf Platz 2 liegt bei mir das Reverse Black One. Wie der Name schon sagt gibt es dieses eben „nur“ in schwarz, dafür mit farbigen Pins. Auf Platz 3 und 4 folgen das DMR Vault und das Sixpack Millenium. Diese beiden sind keinesfalls unschön, aber eben wesentlich schlichter als die Kandidaten auf Platz 1 und 2.

Pedalcheck_Collagen_01

Grip

Vielleicht der wichtigste funktionale Aspekt beim Pedal ist der Grip. Wirklich messbar ist dieser nicht, auch wenn man die Parameter aus Aufstandsfläche und Pin-Anzahl in Verbindung mit der Pin-Länge zu Rate ziehen kann, merkt man den Grip eben nur in Aktion. Und dieser Faktor hat auch wesentlich mit dem passenden Schuhwerk zu tun. Wir haben für unseren Test zwei paar Schuhe verwendet, da die Hochzeit aus Pedal und Schuh sehr unterschiedlich ausfallen kann. Getestet haben wir mit dem Adidas Terrex Trail Cross mit Stealth Sohle und einem 661 Filter mit „bombproof“ Gummisohle.

PlatzierungPedalGrip
2.DMR Vault- Aufstandsfläche: 105 x 105 mm
- Anzahl Pins pro Pedalseite: 11

Grip: sehr gut
1.Sixpack Millenium

- Aufstandsfläche: 103 x 105 mm
- Pins pro Pedalseite: 7

Grip: sehr gut
3.Reverse Black One- Aufstandsfläche: 92 x 100 mm
- Anzahl Pins pro Pedalseite: 10

Grip: gut
3.HT AE02
- Aufstandsfläche: 93 x 95 mm
- Anzahl Pins pro Pedalseite: 7

Grip: gut

Unser Sieger im Grip-Ranking ist unser Referenzpedal das DMR Vault. Mit der größten Aufstandsfläche und den meisten Pins pro Pedalseite hat es uns in jeder Lebenslage auf dem Bike zuverlässig begleitet. Dicht gefolgt allerdings folgt auf Platz 2 das Sixpack Millenium Pedal. Obwohl es nur 7 Pins pro Pedalseite besitzt wird aufgrund der großen Aufstandsfläche und der sinnvollen Anordnung der Pins ordentlich Grip generiert. Auf Platz 3 folgt das Reverse Black One. 10 Pins auf einer verhältnismäßig kleineren Aufstandsfläche sorgen insgesamt für guten Grip, wobei wir hier Unterschiede im Up- und Downhill festgestellt haben. Während es bergab überhaupt keine Beanstandungen gab, trat es eher beim Pedallieren auf, dass der Fuß von der Pedale rutschte. Darum insgesamt ein „gut“ beim Grip. Sowohl beim Pedallieren als auch auf der Abfahrt mit leichten Schwächen das HT AE02. 7Pins, davon 2 niediriger als die anderen auf der insgesamt kleinsten Aufstandsfläche im Test sorgen für den geringsten Grip im Test. Insgesamt ist der Halt auf dem Pedal trotzdem noch „gut“. Mit unterschiedlichen Schuhen beim gleichen Pedal haben sich keine auffälligen Unterschiede ergeben, lediglich, dass der 661 Filter auf allen Pedalen insgesamt einen besseren Grip generiert als der Adidas Terrex Trail Cross.

Gesamtfazit

Die aufgeführten Rankings erzeugen vielleicht ein etwas verzerrtes Bild der Pedale. Platz 1 ist nicht automatisch überragend und Platz 4 heißt nicht gleich schlecht. Insgesamt sind die Abstufungen alle auf einem hohen Niveau und meist sind es nur kleine Unterschiede in Details, die sich in den Tabellen ausdrücken. Unterm Strich muss jeder Biker für sich entscheiden, welche Attribute am wichtigsten sind. Darum hier noch einmal kurz zusammengefasst die Stärken und Anmerkungen zu den Pedalen:

Unser Referenzpedal, das DMR Vault, ist ein rundum sorglos Pedal. Größte Aufstandsfläche im Test mit den meisten Pins erzeugt gefühlt auch den besten Grip. In Punkto Langlebigkeit können wir sagen, das Pedal hält! Leider mit 430g auch das schwerste Pedal im Test.

Über 100g leichter zeigt sich das leichteste Pedal, das Reverse Black One. 10 Pins auf einem realtiv kleinen Pedalkörper sorgen insgesamt für guten Grip. Der aufwändig gefräste Pedalkörper ist ein absoluter Hingucker aber leider auch ein Dreckfang. Das Gewicht von 312g ist konkurrenzlos in unserem Test.

Das HT AE02 besitzt die kleinste Aufstandsfläche für den Fuß. Insgesamt 7 Pins pro Pedalseite, davon 2 leicht nach unten versetzt, führen zu einem insgesamt guten Grip, im Vergleich zu den anderen Testteilnehmern jedoch nur auf Platz 4 in diesem Bereich. Dafür liegt es meiner Meinung nach in Punkto Aussehen ganz vorn. Offener Blick auf die Pedalachse und aufwändige Details im Pedalkörper sind ein Hingucker. 335g sind Platz zwei in dieser Kategorie.

Zu guter Letzt das Sixpack Millenium, mein Allround-Sieger in diesem Test. Große Aufstandsfläche für den Fuß, 7 Pins pro Pedalseite mit durchdachtem Design und umfangreichem Lieferumfang für den Wechsel sind die Attribute, die das Sixpack Pedal bei mir ganz vorn landen lassen. Hinzu kommt ein gutes Gewicht von 368g.

Beim Preis ist die Spanne zwischen den Testkandidaten eher gering. Für das meiste Geld, knapp 120 Euro, bekommt man entweder das leichteste Pedal (Reverse Black One) oder aber das Pedal mit dem besten Grip (DMR Vault). Das günstigste Pedal im Test mit 104,50€ ist gleichzeitig mein favorisierter Allrounder. Alle Pedale lassen sich noch individuell aufhübschen. Farbige Pins, Titanachsen oder sogar Magnesium-Pedalkörper drücken das Gewicht oder sorgen für einen individuellen Style.

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