Cannondale Caadx 105 Dauertest
Inzwischen verweilt das Cannondale Caadx 105 schon gut 1500km bei mir und darum ist es auch an der Zeit, meine bisherigen Erfahrungen zusammenzufassen.
Das Rad leistet mir bis dato treue Dienste auf dem alltäglichen Weg zur Arbeit, als Tourenrad sowie als flinker fahrbarer Untersatz für Rennradtouren bzw. sogar inzwischen für einen kurzen Triathloneinsatz. Das zeigt schon mal, wie vielseitig nutzbar das Rad ist.
Die diesjährigen Wetterkapriolen haben ja leider die gesamte Saison gefühlt ein viertel Jahr nach hinten verschoben. So war das Rad überwiegend als Transportmittel auf dem Weg zur Arbeit in Benutzung. Dazu wurde das Rad mit Reflektoren für die Speichen „dekoriert“, um auch in der Morgendämmerung hoffentlich im Stadtverkehr gesehen zu werden. Eine Gepäckträgerkonstruktion samt Packtaschen entlastete meinen Rücken auf dem Weg zur täglichen Wirkungsstätte und sorgten nicht zuletzt durch das dadurch transportierbare Zusatzgewicht für einen ordentlichen Trainingseffekt. Ebenso wurde das Ensemble durch Schutzbleche ergänzt, denn wer will schon komplett durchgeweicht vom Spritzwasser auf Arbeit angekommen? Die Montage an den entsprechenden Vorbohrungen am Rahmen ist ein absolutes Kinderspiel und dauert inzwischen mit allen Anbauteilen für die Stadt keine 10 Minuten mehr. Wenn jetzt noch ein praktischeres Modell als Gepäckträger rankommt, kann ich die Zeit dafür noch weiter drücken. Der aktuelle von mir verwendete Topeak Explorer Gepäckträger stammt nämlich eigentlich noch von meinem ersten Hardtail, ist auch für Scheibenbremsen ausgelegt und darum etwas ausladend und zudem von der Montage her etwas fummelig im Bereich der Vorbohrungen am Ende der Kettenstreben. Er ist definitiv nicht schön, aber er war günstig und erfüllt weiterhin seinen Zweck. Darauf kam es bisher auch in erster Linie an.
Alle weiteren Anbauteile, die grundsätzlich nicht so häufig an- und abgebaut werden wie der Gepäckträger und die Schutzbleche, ließen mich bisher nie im Stich. Die Shimano 105 Schaltkomponenten arbeiten weiterhin zuverlässig, lediglich die STI Hebel habe ich nach ca. 800km neu ausrichten müssen, weil sie sich etwas nach inne verdreht haben. Ich vermute allerdings, dass diese von Beginn an nicht mit allzu viel Drehmoment angezogen waren, weil ich beim Nachstellen noch reichlich Luft hatte.
Ließ es mein Stundenplan zu, konnte ich vor allem im letzten Vierteljahr auch die eine oder andere längere Tour mit dem Rad hinter mich bringen. Dabei machte ich es mir natürlich zur Aufgabe, auch die Grenzen etwas auszuloten. Einer dieser Versuche landete schließlich im Gebüsch auf einer meiner üblichen Mountainbiketouren. Ich unterschätzte die Stufen im Wald dann doch etwas und durch den vergleichsweise kurzen Radstand, im Verhältnis zum Bike, stieß ich mit dem Fuß beim Einlenken ans Vorderrad und verlor dezent die Kontrolle. Das Ergebnis waren allerdings nur ein paar Kratzer vom Geäst und ein platter Reifen…im Übrigen der einzige Defekt den ich bisher mit dem Rad hatte! Diesen nehme ich allerdings auf meine Kappe.
Lockte mich die Sonne mit glänzendem Asphalt nach draußen und es blieben ein paar Stunden Zeit, zog ich auch diverse Male die Rennradbereifung auf. Die Mischung aus Continental Force und Attack ist eine ware Wonne auf der Strasse. Ich kenne bisher definitiv nichts schnelleres! Auch im Triathlonwettkampf im schönen Werratal über die Sprintdistanz konnte ich mich auf die positiven Rolleigenschaften der 22 und 24 Millimeter breiten Reifen verlassen. Auch die etwas kompakter gewählte Rahmengröße kam mir hier entgegen und sorgte für ordentlich Vortrieb.
Aber ebenso der CycloXKing, den ich von Beginn an in Verbindung mit dem Rad fahre, ist ein verlässlicher und vor allem flexibler Begleiter. Schotter, Kopfsteinpflaster, Park- und Feldwege sind durchaus Untergründe, die der Reifen souverän meistern kann. Auf grobem Schotter und sehr unebenen Feldwegen sollte zwar die Fahrweise etwas angepasst werden, aber es funktioniert. Lediglich die Mittelstollen auf der Lauffläche haben inzwischen durch den hohen Asphaltanteil, den ich auch mit diesem Reifen fahre, sichtlich abgebaut.
Inzwischen habe ich noch einen Trittfrequenzsensor für den Sigma BC1609 nachgerüstet, um meine Trainingsrunden noch etwas effektiver gestalten zu können. Aus Gewichtsgründen habe ich die Controltech-Sattelstütze der serienmäßigen Cannondalestütze vorgezogen und immer noch sorgt der SQlab 611 active Sattel dafür, dass sich auch meine 4 Buchstaben beim Radeln wohlfühlen. Auch mit der Canti-Bremse bin ich inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes warm geworden. Ein wesentlicher Schritt dort hin, war das Anschrägen der Belege, wodurch die gelegentlichen Quietschattacken vollständig eliminiert werden konnten. Auch die Bremsleistung entspricht mittlerweile meinen Vorstellungen und ein Finger am STI Hebel reicht inzwischen vollkommen aus. Manchmal braucht man eben nur ein bisschen Geduld.
-Unterm Strich bin ich immer noch sehr zufrieden mit dem Rad und freue mich jedes Mal, wenn ich ein Ründchen damit drehen kann, egal bei welchem Wetter.
Da sich meine tägliche Wegstrecke zur Arbeit inzwischen verdreifacht hat, keine Angst, es waren anfangs nur 5 km auf einer Strecke, versuche ich das Rad nun noch etwas zu optimieren, um auch auf der längeren Strecke über die Dörfer komfortabel fahren zu können. Ebenso möchte ich nun noch ein bisschen das äußere Erscheinungsbild optimieren. Dazu gehört perspektivisch, dass ein schlankerer und leichterer Gepäckträger kommen wird. Ebenso die Gepäcktaschen selbst werden wohl ersetzt werden. Ich möchte lieber etwas fahren, dass kein Plastekondom braucht, wenn es regnet, sondern von sich aus dicht ist. Die nächsten Baustellen wären dann neue Laufräder vielleicht noch eine neue Kurbel und was sich eben sonst noch ergibt.
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