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Bontrager inForm BioDynamic Einlegesohlen

Bontrager inForm BioDynamic Einlegesohlen

Vorgeschichte

Wenn das Bike einen Defekt hat, müssen entweder Teile getauscht oder wenn möglich Dinge repariert werden. Doch was ist zu tun, wenn der Körper einen Defekt hat? Teile austauschen ist da schwierig, also ist die Frage, wie die Problemzone repariert werden kann. So ging es mir zu Beginn des Jahres. Nach langem Hin und Her und diversen Facharztbesuchen war klar, dass meine Füße aktuell eine besondere Baustelle sind. Ich habe es nicht geschafft meine Fußmuskulatur entsprechend anzusteuern wodurch der Fuß ganz im Stile eines Plattfußes einfach zusammensackte. Dadurch belastete ich die Fußgelenke beim Gehen falsch, was hier zu deutlichen Schwellungen und großen Schmerzen  führte. Die Fehlstellung wurde gleichzeitig nach oben durchgereicht und erzeugte Schmerzen in den Knien und im Rücken. Beim Radfahren haben zumindest die Füße nicht geschmerzt, weshalb ich auch hier zunächst versucht habe regelmäßig ein kleines Bewegungspensum zu fahren. Ich habe es auch mit orthopädischen Einlagen versucht (auch in den Radschuhen). Selbst mit diesen habe ich jedoch immer Schmerzen im Knie- und Rückenbereich gehabt. Konkret fürs Radfahren habe ich mich an Sven und Jaqui von FahrradEberhardt in Gotha gewandt und gefragt ob sie irgendwelche ergonomischen Schuhe, Pedale oder andere Helferlein empfehlen könnten. Sie zeigten mir die Bontrager inForm BioDynamic Sohlen und erklärten mir deren Vorteile.

Eckdaten

Die Einlegesohlen entstanden aus einer Kooperation zwischen Bontrager und dem Schuh- und Einlagenhersteller superfeet. Bontrager selbst meint zu den Einlegern, sie sollen für perfekten Halt im Schuh sorgen, hohen Komfort und beste Antriebseffizienz bieten. Zudem besitzen sie das sog. „3D Arch Pillar“, wodruch das Fußgewölbe optimal unterstützt und für eine verbesserte Knieausrichtung gesorgt werden soll. Weiterhin soll die Ausrichtung und Stabilisierung des Fußes durch die gegossene Fersenkappe erreicht werden. Die Sohlen besitzen ein Mittelfußpolster, welches „heiße Füße“ beseitigen oder zumindest reduzieren will. Last but not least soll der natürliche Bewegungsablauf des Körpers optimiert werden, wodurch eine nachhaltigere und bessere Performance erreicht werden soll. All das ist Bontrager eine UVP von 39,99 € wert.

Praxis

Knapp 40€ für ein paar Sohlen im Schuh schien mir anfangs recht teuer. Aber die Möglichkeit, dass man alle Bontrager-Teile nach 30 Tagen zurückgeben kann, wenn man nicht zufrieden ist, überzeugte mich letztendlich es zumindest auszuprobieren. Doch bevor die Sohlen im Schuh ihren Platz fanden musste die passende Sohle gefunden werden. Dafür wurde mit einem speziellen Meßwerkzeug, das auf die Wärme des Fußes reagiert, mein Fußgewölbe „vermessen“. Je nachdem wie die Auflagefläche des Fußes im Normalzustand ist und wie ausgeprägt das Fußgewölbe ist, wird anhand des entstehenden Abdrucks aus 3 verschiedenen Modellen der richtige Grad der notwendigen Unterstützung und Stabilisierung gewählt. Man kann sich das so ähnlich vorstellen wie der Moment, wenn man mit nassen Füßen aus der Dusche kommt und auf den Fliesen Abdrücke hinterlässt. Nur dass das Messbrett im Geschäft über die abgegebene Wärme des Fußes einen länger anhaltenden Abdruck erzeugt. Für mich stellte sich die goldene (gelbe) Mitte (Arch Index 2) als passend heraus. Im Anschluss wählte ich noch die passende Größe aus und die Sohlen wanderten zu Hause direkt in meine Shimano XC30 Schuhe. Ich stieg auf den Crosser für einen ersten Test. Von Beginn an war eine deutliche Stabilisierung des Fußgewölbes spürbar. Mein diagnostizierter Senkfuß hatte gar nicht die Möglichkeit sich „platt“ zu drücken. Durch die gewonnene Stabilität an den Füßen konnte ich auch bewusster die Position meiner Knie beeinflussen und konnte hier auch von der ungünstigen Position aufgrund meiner Fußfehlstellung wegkommen. Trotz der Fußgewölbeunterstützung ist die Sohle sehr komfortabel und fühlt sich auch auf längeren Touren sehr angenehm an. Der Fuß wird sinnvoll stabilisert und angenehm im Schuh ausgerichtet. Das Resultat war absolut überzeugend: Keine Schmerzen nach dem Radfahren mehr! Also habe ich die Sohlen auch in meinen Adidas Terrex Trail Cross Schuhen für Flat Pedals probiert und auch hier war der gleiche positive Effekt deutlich spürbar: Ein stabiler Fuß, dadurch eine ingesamt günstigere Gelenkausrichtung und unterm Strich keine Schmerzen mehr.

Fazit

Wer heilt hat Recht. Meine 30 Tage Testzeitraum sind mittlerweile lange vorbei und ich habe die Sohlen nicht zurück gegeben. Ich habe durch sie eine deutliche Verbesserung erfahren und sie haben nicht zuletzt einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass ich wieder schmerzfrei biken kann. Die Funktion des Mittelfußpolsters und der damit einhergehenden Verhinderung von „heißen Füßen“ kann ich nicht einschätzen, da dies bisher noch nie ein Problem für mich war. Für mich ist die wesentliche Funktion tatsächlich der „3D Arch Pillar“ zur Unterstützung des Fußgewölbes. Das positive Ergebnis allein den Sohlen anzurechnen ist jedoch wahrscheinlich auch etwas zu kurz gedacht. Ich habe seit einigen Wochen ein tägliches Programm an Kräftigungs- und Dehnübungen in meinen Alltag integriert um langfristig wieder auf die Beine zu kommen. Die Sohlen haben mir allerdings sehr dabei geholfen, akute Fehlstellungen beim Biken zu korriegieren, meinen Fuß zu stabiliseren und dadurch Schmerzen zu beseitigen und zu verhindern. Ich denke wer regelmäßig unter Schmerzen beim Radfahren leidet, investiert gern die 40€, wenn die Probleme dadurch beseitigt werden können. Zumindest ist der bereits angesprochene unverbindliche Testzeitraum sicher nicht verkehrt. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich die Einlegesohlen uneingeschränkt weiterempfehlen.

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