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Something for the Ladies: Specialized Safire Expert 2013

Something for the Ladies: Specialized Safire Expert 2013

Man(n) sagt ja Frauen oft nach, dass sie sich beim Einkaufen nie entscheiden könnten und das Ganze in einer Tortur für den Begleiter endet. Und wie ist das eigentlich beim Radkauf?!

Shoppingstories:

Bei meiner besseren Hälfte war die Entscheidung im Unterschied zum allgemeinen Einkaufsklischee sehr schnell getroffen. Warum der Weg zu ihrem neuen Rad trotzdem nicht so problemlos über die Bühne gehen sollte, wie wir uns das gedacht hatten, und ob sich die Strapazen letzten Endes auch gelohnt haben, klären wir in folgenden Ausführungen.

Es war ein schöner Sommertag. Wir waren in der alten Heimat verabredet mit unseren guten Freunden von Mountainbike-Touren Thüringen. „Fahrtechniktraining für die Ladies“ stand auf dem Programm. Während sich die Jungs auf den Weg zu einer Runde um die Bleilochtalsperre machten, checkten die Mädels ihr Equipment und gingen ihrer Wege. Am Abend nach einem langen Tag mit Sonnenbrand, Hungerast und Co. folgte die erste Auswertung im Auto. Wir beide hatten ein ganz positives Fazit für den Tag, auch wenn die Folgen des Sonnenbrandes und der Muskelkater an den Folgetagen die Euphorie etwas im Zaum hielten.

Mehr oder weniger aus Spaß, und da ich selbst zu dem Zeitpunkt noch nach einem neuen Rad suchte, schauten wir im Internet mal nach „Damenfullys“. Wir starteten auf der Specialized Homepage und hier gab es SOFORT einen Treffer! So viel zur nachgesagten Entscheidungsunlust der Frauen beim Shoppen. Das Safire Expert fiel sofort auf, brannte sich ins Hirn und sollte von dort nicht mehr verschwinden. Auch die Ausflüge auf weitere Herstellerseiten sowie die Besuche in diversen lokalen Shops blieben vergebens. Wobei ich gestehen muss, dass auch ich noch ein paar Vergleichsmodelle für sie haben wollte, die vielleicht für einen kleineren Geldbeutel zumindest annähernd eine gleiche oder zumindest solide Ausstattung bieten würden. Es half alles nichts. Es sollte das Specialized Rad werden. Nachdem  das Lustobjekt auch noch wiederholt im Traum erschien machten wir uns also auf die konkrete Suche nach dem Bike, um es uns in Natura anzuschauen. Und hier trafen wir auch schon auf die größte Herausforderung. KEIN Shop im Umkreis von 200 km hatte das Rad noch im Laden stehen. Auf Nachfrage bei einem Händler erfuhren wir zudem, dass im Europalager auch nur noch 3 Stück in der wahrscheinlich richtigen Größe vorrätig waren. Mehr oder weniger aus Verzweiflung rief ich in Dresden im Concept Store an und … das Rad war da! Zwar nicht in der geplanten Größe, aber wir könnten es zumindest mal anschauen, die Größe checken usw. Also ab ins Auto, zum Glück hatten wir beide gerade Urlaub, und in das 2 Stunden entfernte Dresden gefahren. Dort stand es schließlich tatsächlich, war jedoch wie vermutet zu klein in Rahmengröße M. Die abgespecktere Ausstattungsvariante des Safire in Rahmengröße L verriet uns, dass es in L die richtige Größe wäre und die hatte ja bekanntlich keiner mehr im Laden stehen und es gab nur noch 3 Stück im Europalager. Also fuhren wir eine Erkenntnis reicher, jedoch trotzdem unverrichteter Dinge wieder zurück nach Hause. Warum wir das Rad nicht gleich bestellt haben? Da der Verkaufspreis, mit dem das Rad ausgezeichnet war einen „Spontankauf“ definitiv nicht zuließ.

Die weiteren Tage waren geprägt von allgemeiner Unlust, weiteren Safire Träumen und ein paar Anfragen bei diversen Shops. Bis sich schließlich ein Shop in der alten Heimat erbarmte und uns ein gutes Angebot unterbreite. Das Rad war bestellt!

Im Folgenden habe ich mit meiner besseren Hälfte mal zusammengefasst, warum es gerade dieses Rad für sie sein sollte und wie ihre ersten Eindrücke so sind.

Specialized_Safire_Expert_2013_07

Der erste Eyecatcher war natürlich das äußere Erscheinungsbild. Farbe, Rahmenform und Gesamteindruck lösten bei Steffi eben die entsprechenden Areale für Glück und Freude im Gehirn aus. Nachdem der Preis erstmal grundsätzlich etwas abschreckend wirkte, überzeugte im Endeffekt dann doch die Ausstattung. Beim Safire Expert handelt es sich um ein rundum sorglos Rad für die ambitionierte Mountainbikerin. Aufgrund meiner Affinität für 29“ wollte ich natürlich auch diese Kategorie nicht unbeachtet lassen. Aber beispielsweise das Rumor von Specialized sprach sie nicht an und erzeugte nicht den gleichen Aha-Effekt wie das Safire.

 Rein technisch ist das Safire die Ladiesvariante des Stumpjumper, einer der Klassiker in den Reihen von Specialized. Das Oberrohr ist zum Sitzrohr hin noch etwas deutlicher abgeflacht als beim Stumpjumper, wodurch mehr Platz im Überstand und mehr Bewegungsfreiheit erreicht wird. Die Farben sind eher gedeckt und am Steuerrohr erstrahlt ein helles Saphirblau.

Die Ausstattung liest sich wie ein gutes Buch. Zu den Eckdaten gehören eine 32er Fox Talas Evolution Gabel vorn und der Fox Brain Dämpfer am Heck. Eine SRAM 2fach Carbonkurbel und X0/X9 Schaltkomponenten. Lediglich der Umwerfer ist „nur“ ein X7. Specialized Command Post Vario-Sattelstütze mit integriertem Lenkerhebel am Schraubgriff und Formulas „The One“ Bremse mit 160 mm Rotoren.

Wie macht sich nun das Rad in der Praxis?

Eins bereits vorweg, auch nach mehreren Touren ist das Rad immer noch DAS Traumrad für Steffi und sie radelt jedes Mal aufs Neue mit einem breiten Grinsen los. Die ersten Wochen blieb das Rad sogar im Wohnzimmer stehen, damit wir es ständig anhimmeln konnten.

Nach den ersten Ausfahrten standen folgende Erkenntnisse zu Buche:

Die Dämpfung arbeitet präzise und butterweich. Im Gegensatz zu meinen eigenen Schwierigkeiten mit dem CTD System meiner Fox 34 Gabeln läuft bei Steffi alles rund. Die Modi sprechen präzise an und dämpfen, dämpfen, dämpfen was sie dämpfen sollen. Der Clou ist natürlich auch der Brain Dämpfer am Hinterbau, „das intelligente Dämpfungssystem“ von Specialized. Um es kurz zu fassen, spricht der Dämpfer an wenn Kräfte von unten auf das Bike und den Fahrer einwirken, wie man es von einem Hinterbaudämpfer erwartet. Kommen die einwirkenden Kräfte jedoch von oben, also vom Fahrer, blockiert der Dämpfer und unterbindet so ungewolltes Wippen des Hinterbaus und somit Energieverlust, beispielsweise an steilen Anstiegen oder im Wiegetritt. Das Ansprechverhalten lässt sich natürlich an die persönlichen Vorlieben anpassen und entsprechend straffer oder weicher stellen. Auch für Steffi haben wir sehr schnell die optimale Einstellung gefunden und das Spaßgerät somit fahrbereit gemacht.

Neben Federgabel und Hinterbaudämpfer gehört die Command Post Sattelstütze zu den beweglichen Teilen am Bike. Die dreistufige mechanische Sattelstütze arbeitet präzise und hat als kleines optisches Schmankerl den Lenkerhebel am Schraubgriff integriert. Es ist allerdings Vorsicht geboten, was die Endposition der Stütze betrifft. Ungedämpft ballert die Stütze nämlich so schnell heraus, dass man Angst um seine empfindlichsten Körperstellen bekommen könnte. Außerdem wird die Endprogression durch einen lautstarken Knall begleitet, lässt man ihr freien Lauf. Darum empfiehlt es sich das Herausfahren der Stütze mit dem Hinterteil zu begleiten und leicht abzudämpfen.

Die Formula Bremse punktet mit werkzeugfreier Hebelweitenverstellung und mit ergonomischen Hebeln. Die 160 mm Rotoren reichen für Steffi auf jeden Fall aus und auch die Verzögerung ist gut dosierbar und bissig genug, wenn es mal Ernst wird.

Ein besonderes Detail am Rad ist die Karbonkurbel. Diese ermöglicht ein leichtgängiges Pedalieren und sorgt so für ordentlich Vortrieb. Die 22/36er Abstufung ist super (für Schaltfaule), wie Steffi bemerkte. Berg hoch – kleines Kettenblatt, Berg runter und gerade aus – großes Kettenblatt, fertig. Die Kassette mit 11 auf 36 Zähnen ermöglicht einen zügigen Antritt und gewährt zudem locker flockiges klettern, auch an steilen Anstiegen. Am XO/X9 Schaltmix gibt es ebenso nichts zu meckern. Präzise, knackig und problemlos können die Gänge hoch und runter gewechselt werden. Mit dieser Ausstattung ging es auf weitere Touren, eine Mischung aus Asphalt, Waldwegen, Singletrails und was uns sonst noch so unter die Stollen kam.

Auch nach mehreren Touren zeigte sich (zum Glück), dass auch der Ariel Body Geometry Sattel sehr angenehm zu fahren ist und gut passt. Die Formula Bremse zieht insgesamt gut, kann allerdings in Punkto maximale Bremskraft nicht mit der alten Magura Louise am Hardtail mithalten. Die Sattelstütze ist ein sehr praktisches Feature, vor allem bei längeren Touren mit viel Profil. So ist das Bike schnell präpariert für den Uphill und mittels kurzem Fingerdruck auch bereit für die Abfahrt. Vor allem beim Fahrtechniktraining war dies ein Krampf berichtete Steffi, dass sie jedes Mal die Sattelstütze am Hardtail per Hand am Schnellspanner verstellen musste. Eine stufenlose Verstellung wäre trotzdem optimaler als die 3 Stufen der Command Post. Zudem reibt unschöner Weise der Zug der Sattelstütze an der entsprechenden Zugführung und erzeugt so eine unschöne Scheuerstelle.

Auf der Strasse rollt das Safire sehr gut und schnell. Auch im Wald und auf den Trails machen die Reifen eine gute Figur. Lediglich bei Nässe hat der Ground Control Reifen schon mal etwas an Grip eingebüßt und geriet ins Rutschen. Auf der Abfahrt vermittelt das Bike ein sicheres Gefühl. Mit niedriger Sitzposition und dem Fox-Fahrwerk verzeiht das Bike auch mal kleine Unachtsamkeiten.

Mit dem Safire ging es für Steffi Ende September dann auch gleich zum nächsten Fahrtechniktraining mit Stufenfahren, Absätzen, Spitzkehren, kleinen Sprüngen usw. Das Feedback nach dieser Veranstaltung war ebenfalls sehr positiv. Viele Dinge lassen sich mit dem Bike besser realisieren und durch das hohe Maß an Komfort und vermittelter Sicherheit ging ihr einiges leichter von der Hand. Steffi berichtete, dass sie das Bike auch erst richtig ausfahren kann, seit dem sie die Fahrtechniktrainings absolviert hat.

Das Abschlussfazit von Steffi lautet also: „Ich mag´s!“ … und ich, der jetzt immer schön mit ihr zusammen touren kann, auch 😉

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