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Trailcenter Rabenberg

Trailcenter Rabenberg

Am 29. Juni eröffnete Deutschlands erstes Trailcenter im Sportpark Rabenberg bei Breitenbrunn (Sachsen, Erzgebirge). Wir ließen uns das nicht entgehen und konnten am Dienstag nun auch mal die Trails befahren.

Früh um 6 Uhr klingelte der Wecker, es wurde Proviant und Equipment eingepackt und die Räder im Auto verstaut, dann ging es auch schon los nach Rabenberg. Nach einer einstündigen Fahrt waren wir auch schon Vorort und „erklommen“ mit dem Auto den Berg zum Sportpark. Die Beschilderung war einwandfrei und so fanden wir ohne Probleme den Sportpark inklusive Parkplatz. Ein wenig verwundert waren wir dann doch, als wir früh um 9 die einzigen Gäste waren, später trafen wir noch weitere Biker, die Großteiles ebenfalls erstmalig da waren.

Trailcenter_Rabenberg_01

Für die Nutzung des Trailcenters bezahlt man eine Aufwandsentschädigung von 5 €, meiner Meinung nach ein völlig angemessener, schon sehr geringer Preis für ein Tagesticket. Für 30 € haben wir uns dann noch ein Leihbike besorgt, das Giant Trance 29“.

Zur Anlage selbst kann man nur Positives sagen, der Sportpark ist sehr sauber, alles ist im guten und modernen Zustand und es existiert eine gute Beschilderung. Am sogenannten Trailhead (Start- und Endpunkt der Routen und Leihausgabe) befindet sich eine Übersichtskarte mit den fahrbaren Routen inklusive Höhenprofil und eine farbliche Markierung um was für eine Art Untergrund es sich handelt. So waren beispielsweise Steinpassagen, Asphaltstraßen und Forstwege gekennzeichnet (s. Höhenprofil im Handout).

Und dann ging es auch schon auf die Trails. Als kleinen Einstieg haben wir mit der leichten Anfängerroute begonnen, dem grünen Taster Loop. Ausgeschildert war dieser mit 5,7 km und 110 Höhenmeter. Unterwegs gab es an den Abzweigungen immer eine Beschilderung und Nummerierung damit man den Routen folgen kann. Trotzdem haben wir gleich am Anfang ein Schild übersehen und haben den Taster Loop um 3 km verlängert. Aufgrund der sehr häufigen Verzweigungen und Überschneidungen der Routen ist dies kein Problem, man fährt dann eine andere Route weiter. Weiterhin sind an den Abzweigungen meistens auch Rettungsrouten angegeben damit man schnell zum Trailhead zurückkehren kann.
Da sich der Sportpark auf einem sehr hohen Punkt befindet, konnten wir die ersten 2 km auf einer gröberen Forststraße runter fahren. Danach ging es aber die gefahrene Strecke auch wieder bergauf. Durch unseren Umweg erreichten wir erst nach ca. 4 km den ersten Trailabschnitt. Es ging leicht bergab und man konnte den größtenteils von Wurzeln geprägten Trail zügig befahren. Aufgrund von Niederschlägen am Vortag hatten wir teilweise sehr nasse Wurzeln und tiefe Pfützen, nach wenigen hundert Metern im Trail waren die Schuhe durchgeweicht und sowohl die Biker als auch die Bikes mit einer dicken Schlammschicht überzogen.
Auf einer Forststraße ging es dann auch schon wieder zurück zum Trailhead. Als Einstieg war dies eine sehr gelungene Runde und hat sehr viel Spaß gemacht.

Als nächstes folgte die blaue Route, der Border Trail, 15,8 km lang und es müssen 450 Höhenmeter bewältigt werden. Die Route stieg auch direkt mit einem etwas anspruchsvolleren Trail ein, teils bergauf teils bergab, viele Wurzeln und Steine, kleinere Drops, teilweise serpentinenartige Wegführung; da wünschte man sich mehr als nur 120mm Federweg.

Abwechselnd ging die Route mit ähnlichen Trailstücken und Forststraße zum Berge erklimmen weiter. Ein wenig unübersichtlich wurde es an einer Kreuzung: Auf der einen Seite zeigte ein Pfeil der blauen Route nach links und auf der anderen nach rechts. Nach kurzer Absprache mit anderen Bikern und ein wenig Kartenrätselei ging es dann weiter. Durch die vielen Überschneidungen der Routen und kreuzenden Wege wird die Karte als Erstbesucher ein wenig unübersichtlich, da keine Kreuzungsnummerierungen eingezeichnet sind.

„Was man runter fährt, muss man auch wieder hochfahren.“ Getreu dem Motto hatten wir nach einem großen Stück bergab ein ähnlich langes Stück bergauf, anfänglich auf Asphalt danach auf einer Forststraße. Oben angekommen ging es nochmals auf den Trail vom grünen Taster Loop.

Als wir dann den Trailhead erreichten wurde erstmal eine kurze Mittagspause eingelegt und die Bikes schon einmal grob abgewaschen. Hierfür hat das Trailcenter Rabenberg extra ein Schild aufgestellt mit der Aufschrift „BikeWash“. Es entpuppte sich als ein Gartenschlauch und eine Möglichkeit sein Fahrrad aufzuhängen. Definitiv eine gute Idee, da die meisten mit dem Auto anreisen.

Erholt ging es dann weiter auf die rote Two Mountains Tour. Wieder ging es erst ein kleines Stück bergab um dann den uns schon bekannten und mehrfach gefahrenen Anstieg (wie in unserer ersten und der blauen Tour) wieder hoch. Dann zweigten wir jedoch ab und es ging in einen neuen Bereich. Hier erwarteten uns wieder große Wurzeln und teilweise sehr steile Abhänge. Mit unseren 120mm hatten wir hier schon unsere Probleme, da die Strecke in dem Stück eher an Enduro bis Downhill erinnerte. Nach dem wir uns den Trail schon fast eher heruntergekämpft haben, gab es erstmal eine kleine Pause um die leicht schmerzenden Arme auszuruhen. Hier befanden wir uns auch zugleich am tiefsten Punkt und hatten eine kleine Aussicht auf eines der Dörfer um den Sportpark.

Trailcenter_Rabenberg_06

Tiefster Punkt bedeutet logischerweise, es geht wieder hinauf. Wir mussten ca. 200 Höhenmeter innerhalb von ca. 1,5 km erklimmen. Wer die Route mit einem Enduro- oder gar Downhill-Bike gefahren ist, der muss bei diesem Stück voraussichtlich schieben. Oben angekommen ging es dann wieder den altbekannten Weg zum Trailhead zurück.

Leider konnten wir an dem Tag nicht mehr die Schwarze Black Raven Tour fahren. Diese misst 26,2 km und 880 Höhenmeter, ausgeschildert ist sie für Fortgeschrittene. Sie wird also unser Ziel für das nächste Mal sein.

Abschließend ging es wieder zum „BikeWash“ und dann wurde das Bike wieder eingepackt, wir haben uns umgezogen und ab ging es nach Hause.

Vor Ort gibt es die Möglichkeit sich für 50 ct zu duschen und wer gerne länger bleiben möchte, kann sich ein Zimmer oder Bungalow direkt am Trailhead mieten.

 

Fazit:

Das Trailcenter Rabenberg ist definitiv einen Besuch wert, für 5 € Eintritt bekommt man gut gepflegte Trails und eine gute Beschilderung. Jedoch muss man eine gute Kondition mitbringen, da man sehr häufig steile und anspruchsvolle Steigungen bewältigen muss.

Alles in allem sind es eher technisch anspruchsvolle Wurzel- und Steintrails. Bei der Befahrung müssen auch viele Höhenmeter vernichtet werden und man muss einen Kompromiss bei seinem Bike in Kauf nehmen, da es sowohl Enduro als auch Cross Country Strecken gibt.

 

Comments

  1. Wurzelpedaleur

    Bei mir überwiegt auch eher die Enttäuschung. Wenn man sich schon so eine Arbeit macht, alle Genehmigungen einholt und Trails anlegt, hätten sie auch – mit professioneller Unterstützung – ordentlich gebaut werden sollen.

    Die Strecken sind oft etwas rumpelig und dazu ganz überwiegend flach. Dazu kommen eckige Kurven, die etwas wie Flow weitgehend verhindern. Man muss sich also überwiegend ziemlich schinden, um ein Tempo zu halten oder nach Kurven und Hindernissen wieder zu erreichen, bei dem es Spaß macht. Die Abschnitte passen für einen gebauten Trail vom Tempo recht schlecht zusammen. Man muss ständig bremsen und beschleunigen. Wenn es steiler wäre, wäre die Strecken ok und man könnte mit dem Freeridebike runterballern. Aber so strampelt man sich bis zu völligen Erschöpfung ab oder stochert langsam über Wurzeln. Mir fehlte für das Tempo mit dem AM-Rad auf Dauer die Fitnes und dann wurde es lahm.
    Wer halbwegs fahren kann, hat mit einem leichten Rad mit 120mm sicher mehr Spaß, weil damit das Tempo eher hoch zu halten geht. Wer hingegen fahrtechnisch eher Probleme hat, ist vermutlich glücklicher, wenn er alles gemütlich mit 150 mm Federweg abrollen kann.
    Fazit: Wäre es ein Wanderweg, den jemand dort zum Biken entdeckt hat, würde ich sagen: „Toll!“ Aber für gebaute Trails und Eintritt wäre ein bisschen Flow schön gewesen. Um den zu kriegen fahr ich gern die Stunde mehr nach Pod Smrkem. Und schönes Gerumpel mit Gefälle gibts im Bikepark Ochsenkopf ebenfalls in der per Auto erreichbaren Region.

  2. cxfahrer

    Im Forum habe ich ja schon weidlich geschimpft. Wer mit dem Enduro/AM Spass haben will, ist IMHO in Rabenberg verkehrt. Die Strecken sind sehr tretlastig, und wenn es mal steiler wird, fehlt meist der Flow. Nichts zum Heizen – fast.
    Das liegt meiner Meinung nach daran, dass die Trails überwiegend unbefestigt und in der Linienführung etwas zufällig sind – ganz anders als am Smrk.

    Zum Heizen ganz schön fand ich in der Roten Runde die Schweinebergabfahrt (von dem Schullandheim aus) und in der Schwarzen Runde den Kyrill-Abschnitt mit folgendem Rumpeldownhill.
    Selbst die am Klettergarten befestigte Blaue Strecke war eigenartig eckig, teils (noch?) sehr schottrig. Mich hats dauernd aus den Kurven gehauen.

    Wer eher gemütlich unterwegs sein will, hat da sicher ein zwei Tage Spass beim Herumkurbeln, aber wer Smrk (oder Rychlebske Stezky) kennt und mag, wird enttäuscht sein.

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