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GoPro Hero 3+: Der erste Eindruck

GoPro Hero 3+: Der erste Eindruck

Nachdem die „GoPro Hero 3“ lediglich elf Monate auf dem Markt war, wurde vor Kurzem der Nachfolger, die Hero 3+ vorgestellt.

Wir haben kurz die Gelegenheit bekommen, beide Geräte mit einander zu vergleichen. Dieser erste Teil beinhaltet alle „nicht-bildlichen“ Neuheiten der Hero 3+ und die Unterschiede zur Hero 3. Ein Testmuster für Bild- und Videoaufnahmen ist auf dem Weg zu uns und wird mit Vergleichsaufnahmen den zweiten Teil dieses Vergleichs bilden.

Das Gehäuse:

Hier finden sich die größten Unterschiede der beiden Modelle. Das neue Gehäuse ist 28 g leichter und laut GoPro um 20 % kleiner geworden. Die Wandstärke wurde etwas verringert, wodurch das Gehäuse nun für Tauchgänge bis max. 40 m, statt vorher 60 m freigegeben ist. Diesen Aspekt kann man jedoch getrost vernachlässigen. So sollten insbesondere die Inhaber eines Tauchscheines wissen, dass 40 m Tiefe mit einem normalen Luftgemisch nicht erreichen/unterschreiten sollte, da in dieser Tiefe der so genannte Tiefenrausch zu erheblichen Wahrnehmungsstörungen führt.

Sehr positiv fallen die geänderten Bedienknöpfe des neuen Gehäuses auf. Diese sind nun doppelt so groß und haben einen deutlich weicheren Druckpunkt. Öffnet man das Gehäuse, fällt direkt der neue Verschluss auf. Bei diesem entfällt die von dem alten Gehäuse bekannte Zusatzsicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen. Des Weiteren sitzt der Verschluss nicht mehr mit zwei Plastiknasen direkt am Gehäuse sondern wird nun durch einen ovalen Metallbügel gehalten.

Im Inneren des neuen Gehäuses geht es deutlich beengter zu. Die Spaltmaße zwischen Gehäuse und Kamera sind nicht mehr so groß wie bei der Hero 3. Zu dem kleineren Gehäuse trägt außerdem auch das Türchen auf der Rückseite selbst bei. Dieses ist flacher geworden. Außerdem fällt die Plastiklippe der Tür, in die der Verschluss greift, nun ebenfalls kleiner und dünner aus. Die bisher erhältlichen Backdoors sind also nicht kompatibel mit dem neuen Hero 3+ Gehäuse! Ab Ende Oktober sollen die neuen Backdoors in Deutschland erhältlich sein.

Negativ ist mir hier die Gummidichtung des Türchens aufgefallen. Diese löste sich beim Öffnen des Gehäuses mehrmals und musste wieder in Position gebracht werden. Das Gehäuse an sich wirkt optisch sehr clean und mag gefallen: die Linse verläuft genau in der Gehäusekante, auf überflüssige Sicken, „Beulen“, etc. wurde verzichtet. Allerdings wurde ebenfalls auf die Schrauben verzichtet, die die Gehäuselinse fixieren. Ein möglicherweise notwendiger Austausch dieser ist somit nicht mehr möglich! Somit entfällt auch die preisgünstige Möglichkeit Filterfolien einzulegen.

Das Innenleben:

Die Hero 3+ kommt mit einem neuen WiFi-Modul daher, welches laut GoPro 4x schneller sein und dafür sorgen soll, dass zB die Verzögerung des Streams von Kamera auf ein Handy mit der GoPro App deutlich kleiner ausfällt als bisher. Ob dies tatsächlich der Fall ist, werden wir im zweiten Teil des Vergleichs heraus finden.

Der Akku:

Auf dem neuen Akku ruhen wohl die größten Erwartungen. Dieser hat mit 1180mAh eine um 12% größer Kapazität als das 1050mAh Pendant der Hero 3. GoPro gibt offiziell eine Steigerung der Laufleistung von 30% an. Was ist aber dran an den Behauptungen?

Wie bereits bei unserem „GoPro Hero 3 Black Edition Test“ haben wir auch hier die Laufzeit aus dem Mittelwert von je drei Messungen errechnet.

ModellAkkutypEinstellungenAkkulaufzeit
GoPro Hero 3+ Black1180 mAh1080p, 60 fps1 h 30 min
GoPro Hero 3+ Black1050 mAh1080p, 60 fps1 h 21 min 47 sek
GoPro Hero 3 Black1180 mAh1080p, 60 fps1 h 19 min 41 sek
GoPro Hero 3 Black1050 mAh1080p, 60 fps1 h 14 min 41 sek

Die Unterschiede fallen sofort auf:

Die Hero 3+ hält im Durchschnitt 15 Minuten und 20 Sekunden länger durch als die Hero 3. Der Vergleich von Hero 3+ mit 1180mAh Akku vs. Hero 3 mit 1180mAh Akku zeigt einen Unterschied von 10 Minuten und 20 Sekunden. Die Hero 3 filmt mit dem neuen 1180mAh Akku also gerade mal fünf Minuten länger. Dagegen nimmt die Hero 3+ selbst mit dem alten 1050mAh Akku 2 Minuten länger auf, als die Hero 3 mit dem größeren 1180mAh Akku. Somit ergibt sich eine 20% höhere Laufleistung der Hero 3+. Diese liegt aber offensichtlich nicht nur an dem neuen Akku mit größerer Kapazität.

Vergleicht man auch die Gewichte der Kameras, lässt sich vermuten, dass es auch an dem Innenleben der Hero 3+ einige Veränderungen gab: Die Hero 3+ ist 4g leichter als die Hero 3. Ob dieser Unterschied einzig auf das neue WiFi-Modul zurück zu führen ist, können wir so nicht sagen.

GoPro_Hero3_Hero3Plus_21

Gewichte:

ModellAkku in [g]Kamera in [g]Gehäuse in [g]Gesamt in [g]
GoPro Hero 3+25 (1180 mAh)4861134
GoPro Hero 325 (1050 mAh)5289166

Kompatibilität:

Die gute Nachricht lautet, dass sowohl die Hero 3 in das neue Gehäuse passt, als auch die Hero 3+ in das alte. Besitzer zusätzlicher bzw. spezieller Gehäuse für die Hero 3 müssen sich also keiner Sorgen machen. Ebenso passt der neue Akku der Hero 3+ auch in die Hero 3. Ein Nachrüsten ist also kein Problem.

Erstes Fazit:

Bislang konnte mich die Hero 3+ noch nicht ganz überzeugen. Es bleib abzuwarten, wie sich die Hero 3+ im optischen Vergleich schlägt. Positiv angetan bin ich bis jetzt besonders von den neu gestalteten Knöpfen. Dadurch lässt sich die Kamera wesentlich leichter und angenehmer bedienen. Ebenso gefällt das neue Gehäuse durch seine minimalistische Optik. Im Gegensatz dazu steht insbesondere die angepriesene und hoch beworbene Akkulaufzeitsteigerung. Hier ist allerdings noch einmal darauf hinzuweisen, dass wir mit 1080p und 60 fps gemessen haben. Wählt man eine geringere Framerate, dürfte die Hero 3+ sichtbar länger durchhalten und bei 24 fps wohl die zwei Stunden Marke knacken.

Zugegebener Maßen hört sich eine Steigerung um 20% erst einmal sehr gut an, im Endeffekt klingen 15 Minuten aber dann doch nicht mehr so toll. Auch wenn der Sprung doch nicht so groß ist wie erhofft, schlägt GoPro hier definitiv den richtigen Weg ein und hört anscheinend auf die Stimmen seiner Kunden.

Kurzer Ausblick auf die optischen Ergebnisse:

Hier ist die Hero 3+ echt scharf! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die neue Linse sorgt für ein deutlich schärferes Bild. Genaueres hierzu, zu dem neuen Color-Management System, den Vergleichsbildern und –aufnahmen gibt es aber erst demnächst im zweiten Teil dieses Vergleiches!

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